Heute ist Franziska Stieber zu Gast im Frugales-Glück-Podcast. Franzi ist Finanz-Mentorin und hilft auf „Finanzen mit Franzi“ Frauen dabei, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen – ganz ohne Fachchinesisch, mit Spaß und Schritt für Schritt.
Wir haben über häufige Fehler beim Sparen, Vermögensaufbau für Frauen, Kontenmodelle, Mieten vs. Kaufen und vieles mehr gesprochen.
Freu dich auf ein inspirierendes und motivierendes Gespräch mit Franzi!
Shownotes
- Franzis Website: Finanzen mit Franzi
- Franzis Podcast: Finanzen mit Franzi – für Frauen, die ihre Finanzen meistern wollen
- Franzis Buch: Finanzipier dich! Wie du jetzt für deine Rente vorsorgst und später sorgenfrei lebst*
Transkript
Marion: Hi Franzi, herzlich willkommen im Frugales Glück Podcast, schön, dass du da bist.
Franzi: Hi Marion, danke für die Einladung.
Marion: Ja, danke, dass du hier bist. Vielleicht magst du am Anfang mal erzählen, wer du bist und was du so machst.
Franzi: Ja voll gerne. Ich bin Franzi Stieber. Vielleicht kennt mich der ein oder andere oder die ein oder andere von Finanzen mit Franzi.
Und, wie der Name schon sagt, beschäftige ich mich den ganzen lieben langen Tag mit dem Thema, wo die meisten keinen Bock drauf haben – und zwar: Finanzen.
Und ich bin quasi – ja, ich mag das Wort Coach nicht, deswegen sage ich immer lieber Mentorin – dass ich Finanzmentorin bin. Und meine Aufgabe ist es, dir beizubringen, wie du gut mit deinen Finanzen im Alltag umgehen kannst, sprich: Wie komme ich mit meinem Alltagsbudget zurecht?
Und aber auch, wie man sich ein Vermögen aufbauen kann, von dem man später in der Rente richtig gut leben kann, weil das Thema Rentenlücke ist ja einfach präsent in den Köpfen aller von uns. Oder zumindest hoffe ich das, weil das wird ja ganz schön hart.
Und ja, da ist quasi meine Lebensaufgabe irgendwo, dass viel, viel mehr Frauen an die Börse kommen, viel, viel mehr Frauen anfangen, ein Vermögen wirklich aufzubauen, nicht klein denken und auch keine Angst vor diesem Wort Vermögen haben.
Marion: Ja, ja, das ist total spannend. Warum meinst du denn – du hast gesagt, viele haben keinen Bock auf dieses Finanzthema – warum hat das immer noch so was Abschreckendes?
Franzi: Ich glaube ehrlich gesagt, das ist so eine Mischung aus Patriarchat, in dem wir einfach aufgewachsen sind. Ich meine, das wird immer besser mit den Jahren, aber wenn man jetzt geschichtlich nochmal so ein paar Jahrzehnte zurückgeht – muss ja auch noch gar nicht so lange sein – war das dann ja auch noch so, dass unsere Eltern oder Großelterngenerationen nicht arbeiten gehen durften, ohne die Einverständnis vom Mann, kein Konto eröffnen durften, Haushaltsgeld nicht verwalten durften und so weiter und so fort.
Das wurde halt komplett alles vom Mann an sich gerissen. Man sagt gerne immer, die Frau hätte das abgegeben, aber ich finde das viel zu romantisch. Nein, die Männer haben uns das weggenommen. Sind wir uns mal einig: Mit der ganzen Industrialisierung und so, dass die dann halt arbeiten gegangen sind, und wir durften dann mit den Kindern zu Hause hocken – ob wir das wollten oder nicht.
Und das löst sich ja jetzt gerade erst langsam auf. Es ist ja erst gar nicht so lange her, dass wir Frauen unser Konto eröffnen dürfen, dass wir das alles selbstständig machen dürfen. Also, wenn wir mal wirklich unsere Eltern – also unsere Mütter oder Omas – fragen, bei denen war das halt tatsächlich noch so.
Und wir haben natürlich diese Glaubenssätze mit in die Wiege gelegt bekommen, dass Finanzen ein Männerthema sind.
Dass Männer viel verdienen, dass Männer viel arbeiten, dass Männer dafür da sind, dass gespart oder investiert wird.
Und das ist halt einfach so – dieses reine Männerthema war sehr, sehr lange präsent.
Und jetzt gerade – das sieht man ja auch immer öfter – je mehr Rechte wir Frauen uns wieder zurückerarbeitet und zurückgekämpft haben, desto mehr ist das Thema auch bei uns angekommen. Sodass ich dann zum Beispiel als 18-Jährige schon anfangen konnte zu investieren. Auch dank der Digitalisierung – das ist ja alles viel, viel leichter geworden, als das noch vor 20 Jahren war.
Aber ich glaube, dass diese ganzen Strukturen aus dem geschichtlichen Background einfach dazu geführt haben, dass uns gesellschaftlich kollektiv dieses Thema vermiest worden ist – ohne dass das vielleicht die Absicht war. Aber genau das ist halt passiert. Und ja, diese Glaubenssätze halten sich natürlich auch in unseren Köpfen. Das ist nicht einfach mal eben so abzulegen.
Marion: Ja. Und was meinst du, dieses typische – wie ging das? Der Spruch? „Am Ende des Monats ist noch viel Geld … nee, am Ende des Geldes noch viel Monat übrig.“
Woran liegt das? Also, aus deiner Perspektive als Mentorin und Expertin für Finanzen – warum können viele Menschen nicht so gut sparen oder warum bleibt einfach kein Geld übrig?
Franzi: Ich glaube, das sind einfach – beziehungsweise ich glaube nicht, sondern ich weiß das – das sind eigentlich immer fehlende Strukturen.
Es ist selten tatsächlich ein zu niedriges Gehalt. Das kommt natürlich auch vor, aber wenn wir jetzt einfach mal von der Durchschnittsbürgerin sprechen, die ein durchschnittliches Einkommen hat, dann liegt es tendenziell nicht am fehlenden Gehalt oder Umsatz (falls man selbstständig ist), sondern daran, dass man sich selbst keine Strukturen etabliert hat, die es einfach dafür braucht.
Und auch da könnte es daran liegen, dass wir natürlich irgendwo einen Generationswechsel hatten. Also klar, den hat man immer. Aber damals war es ja so, dass unsere Großeltern oder Eltern auf einem Sparbuch gespart haben. Da haben die gut Geld für bekommen und konnten sich ein Haus leisten.
Man hatte dieses eine große Ziel, und dafür hat man auf einem Sparbuch oder Bausparvertrag gespart. Das war normal.
Dann kam ja ganz lange diese Nullzinsphase. Plötzlich hat man auf nichts mehr Zinsen bekommen. Immobilienpreise sind explodiert, man hatte plötzlich kein Ziel mehr, auf das man hinsparen konnte – was irgendwie erstrebenswert war, in Anführungszeichen. Denn „Rentenlücke schließen“ klingt ja erst mal langweiliger, als wenn man sagt: Ich möchte mir ein Eigenheim kaufen.
Und dann, glaube ich, kam es zu diesem Umbruch, dass man nicht angefangen hat, sich Alternativen zu suchen – vor allem, weil das ja auch dieser Übergang war, noch während der Digitalisierung. Da war das mit dem Sparen und Investieren über Onlinebanken ja noch gar nicht so üblich. Da hättest du noch zu deiner Filialbank gehen müssen.
Und dadurch hat sich das, glaube ich, in dieser einen Generation nie richtig etabliert, wo es diesen Wechsel gab – von hohen Zinsen zu Nullzins – und wurde dann an uns nicht richtig weitergegeben, wie man eigentlich spart.
Das heißt: Dieses Wissen wie man spart ist zwischen zwei Generationen verloren gegangen. Und das ist jetzt das, was wir uns gerade wiederholen dürfen: zu lernen, dass man wieder sparen kann, auch wenn das heute anders funktioniert als vor 20 Jahren.
Ich glaube, auf das Sparbuch können wir verzichten. Ich muss nicht weiter erklären, dass ein Bausparvertrag für die meisten Unsinn ist – solange du kein Haus bauen oder renovieren willst, brauchst du keinen Bausparvertrag. Da gibt es einfach bessere Anlagen.
Und da muss man lernen, Kontenmodelle und Systeme zu etablieren, die es damals schon gab, dann kurz wieder verschwunden waren und jetzt gerade wiederkommen.
Dieses Thema Kontenmodell, Budgetberechnung und so weiter – wirklich: Fragt mal eure Eltern oder Großeltern! Die hatten auf ihre Art ein Budgetsystem und ein Kontenmodell, es sah nur anders aus, weil es nicht digital war.
Wir müssen jetzt einfach lernen, das wieder in unseren Alltag zu integrieren, damit wir genau diese Systeme und Strukturen haben – damit wir am Ende des Geldes nicht noch Monat übrig haben, sondern am Ende des Monats auch wirklich Geld beiseitelegen können.
Marion: Ja, interessant. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht – mit diesem Umbruch von der einen Generation zur anderen, mit der Zinspolitik, dass einfach dieses Sparwissen nicht weitergegeben wurde. Weil ja früher genau das größte Vermögen in Familien war – das Eigenheim.
Franzi: Oder die eigene Wohnung.
Marion: Ja, wenn man das nicht mehr hat – ja, wofür spart man dann? Da steckt wirklich viel drin, das ist interessant.
Franzi: Ja.
Marion: Und mit dem Kontenmodell – also ich hab da ein paar Artikel von dir gelesen. Du plädierst ja für das Drei-Konten-Modell, mehr oder weniger.
Oder was würdest du sagen: Was ist so die ideale Anzahl von Konten, wenn man jetzt Open-End-Konten haben könnte?
Franzi: Ich sage immer meinen Kundinnen: Fangt erst mal mit drei Konten an, weil das ist am einfachsten umzusetzen. Viele haben Angst – und das ist die größte Hemmschwelle – dass sie denken: Okay, wenn ich mehr als ein Konto habe, wird es unübersichtlich. Dann habe ich Geld da liegen, da liegen, da liegen – ich verliere den Überblick. Dann weiß ich doch gar nicht mehr, wo mein Geld ist.
Aber das ist quasi genau das Gegenteil von dem, was eigentlich passiert.
Denn je mehr Konten du hast, desto mehr kleine Zwecke kann jedes einzelne Konto haben.
Das bedeutet: Wenn wir nur ein Girokonto haben, ist das Girokonto „Mädchen für alles“.
Und ein Mädchen für alles ist in nichts richtig gut – kann von allem nur so ein bisschen.
Das ist so, als würdest du gleichzeitig Buchhalterin sein, Kfz-Mechatronikerin, Verkäuferin, vielleicht noch Unternehmens- und Steuerberaterin – und dann bist du vielleicht noch in der Politik tätig.
Wenn du so viele Jobs gleichzeitig hast, wirst du keinen davon richtig gut machen – vielleicht alle so ein bisschen mittelmäßig, oder alle ein bisschen schlecht.
Man muss sich die Schwerpunkte legen – und genauso ist das beim Konto auch.
Wenn du anfängst, deine Konten zu unterteilen, hat jedes Konto eine eigene Aufgabe. Und diese Aufgabe ist nur diesem einen Konto zugeteilt.
Wir haben dann zum Beispiel ein Tagesgeldkonto – das ist sowas wie ein modernes Sparbuch. Falls ihr nicht wisst, was ein Tagesgeldkonto ist: Das ist ja auch noch nicht überall angekommen.
Wie ein modernes Sparbuch einfach: Du kannst Geld drauflegen, jederzeit wieder auf dein Girokonto zurückholen – super flexibel. Und je nach Bank bekommt man da kleine Zinsen drauf, aber es ist jetzt nichts Dramatisches, dass man da jedem Cent hinterherlaufen müsste.
Aber da könnte man zum Beispiel sagen: Okay, ich nehme ein Tagesgeldkonto nur für meinen Notgroschen.
Das bedeutet: Wenn irgendwas passiert, bin ich abgesichert. Die Waschmaschine geht kaputt, der Chef ist scheiße und ich will kündigen – dann hat man den Notgroschen und kann mal zwei, drei Monate Pause machen, auch ohne neuen Job in petto zu haben.
Das Auto geht kaputt oder was auch immer, das Kind hat die Schuhe durchgelaufen, und man hatte eigentlich gerade keine neuen eingeplant. Solche Geschichten.
Und dann weißt du auf einen Blick direkt, wie viel Geld auf diesem Notgroschenkonto liegt.
Und du weißt auch direkt: Was kannst du dir leisten?
Du musst nicht erst hin und her rechnen und irgendwas zusammenkratzen und dir überlegen: Kann ich mir denn dann überhaupt noch den Urlaub leisten?
Weil – im besten Fall – hast du dann zum Beispiel noch ein zweites Tagesgeldkonto, das dein Urlaubskonto ist.
Das bedeutet: Du sparst Monat für Monat auf dieses Urlaubskonto drauf, und du weißt jederzeit: Aha, Summe XY ist nur für meinen Urlaub gedacht.
Und je mehr Ziele du hast, desto mehr Tagesgeldkonten machen das Ganze übersichtlich – weil du für jede „Abteilung“ Rücklagen bilden kannst.
Du siehst auf einen Blick, wie viel Geld du gerade wofür hast, und musst nicht erst auf deinem Girokonto hin- und herrechnen.
Und ein netter Side-Effekt davon ist:
Dadurch, dass dein Konto und dein Geld diesen einen bestimmten Selbstzweck haben – dass du auf etwas Bestimmtes hinsparst – gibst du es nicht mehr für anderen Kram aus.
Wenn du anfängst, auf dem Girokonto zu sparen – das kennt man – die wenigsten schaffen das.
Sobald man dann irgendwie 1.000, 2.000 oder 5.000 Euro auf dem Konto hat: „Ach, ich gönne mir das, ich gönne mir das!“ – und man denkt gar nicht mehr drüber nach.
Ich glaube, in meiner ganzen Laufbahn als „Finanzen mit Franzi“ hatte ich genau eine Kundin, die zu mir gekommen ist und gesagt hat:
„Ach ja, ich hab aus Versehen hier irgendwie 20.000 Euro angespart. Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist.“
Und ich so: Okay, easy. Aber das ist die absolute Ausnahme. Das ist nicht normal – sage ich mal, also „nicht normal“ in Anführungszeichen.
Aber man muss jetzt natürlich nicht mit zehn Tagesgeldkonten starten.
Wie gesagt: Für den Anfang reichen drei.
Ich sage immer ganz gerne, dass du aufteilen solltest auf drei:
Eins wirklich nur für den Notgroschen. Da bin ich immer noch ein ganz großer Fan davon, dass man den komplett separat liegen hat – für den Notfall.
Ein zweites Konto für deine Rücklagen-Soll.
Und deine Rücklagen-Soll sind quasi Rücklagen für deine jährlichen Fixkosten – also zum Beispiel Kfz-Versicherung, die einmal im Jahr abgebucht wird, oder die GEZ, die alle drei Monate abgebucht wird.
Solche Ausgaben, die fix abgebucht werden, aber eben nicht monatlich. Dafür ist dieses Rücklagenkonto da.
Und dann haben wir noch ein drittes Tagesgeldkonto.
Das ist das Tagesgeldkonto für deine Rücklagen-Will.
Das sind Rücklagen, die wir bilden, weil wir darauf Lust haben – sei es für Urlaub, sei es für das neueste iPhone, das gerade rausgekommen ist.
Wenn dir das wichtig ist, alles gut – spare dafür!
Ich würde nie jemanden verurteilen für seine Werte.
Wenn du sagst: „Ich muss immer das neueste iPhone haben“, dann ist das halt so – aber dann kauf es wenigstens aus deinem Vermögen heraus und nicht auf Raten oder so. Das ist immer mein Anspruch.
Genau – und dann hast du quasi diese drei Konten plus dein Girokonto.
Damit hast du schon eine super Grundabdeckung, weil du einfach genau weißt:
Das ist für den Notfall, das ist für meine Fixkosten, und das ist einfach mein Spaßkonto – das ist für Sachen, die ich ausgeben will. Mein Geld.
Marion: Und wie ermittle ich die Höhe von dem Notgroschen? Zum Beispiel Urlaub – okay, es kommt drauf an, was für einen Urlaub ich gerne machen möchte, das ist relativ logisch.
Aber was würdest du so empfehlen: Wie viel sollte man für einen Notgroschen monatlich zurücklegen?
Franzi: Das ist tatsächlich so ein Thema – da gehen die Meinungen voll krass auseinander.
Und ich glaube, ich bin eine der wenigen, die meistens was anderes predigt als die meisten anderen Finanzleute.
Ich sag mal so: In der normalen Finanzbubble oder in der Fachliteratur spricht man von drei bis sechs Nettomonatsgehältern.
Das bedeutet, du würdest dir anschauen: Was ist mein Nettogehalt?
Das rechnest du mal drei oder mal sechs – je nach Sicherheitsbedürfnis – und das ist dann die Größe deines Notgroschens.
Ich persönlich finde, dass das nur als grobe Pi-mal-Daumen-Richtlinie genutzt werden sollte.
Und ich finde, es kommt auf viel mehr persönliche Faktoren und Risiken an, die du im Zweifel zu tragen hast.
Beispiel: Du bist eine alleinstehende Studentin, Anfang 20, lebst in deinem WG-Zimmer, hast kein Auto, keine großartigen Sachen, die kaputt gehen könnten – und hast trotzdem einen gut bezahlten Studentenjob. Sagen wir: 1.500 Euro im Monat.
So – wofür brauchst du 4.500 Euro Notgroschen?
Was soll dir passieren, dass du 4.500 Euro brauchst?
Eine Waschmaschine ist nicht so teuer, ein Fernseher auch nicht – vielleicht ein neues Fahrrad, weil dir das vor der Uni geklaut wurde, das ist so der Worst Case.
Anders sieht es natürlich in meiner Situation aus:
Ich wohne mit meinem Partner zusammen, erwarte im Januar mein erstes Kind, bin selbstständig – und ich bin auf mein Auto angewiesen. Ohne Auto könnte ich in dieser Region nicht überleben.
Kleiner Background: Ich komme aus dem Sauerland – und da kannst du den Alltag ohne Auto vergessen.
Für mich wäre es also fatal, wenn ich nur drei Nettomonatsgehälter als Notgroschen hätte.
Fun Fact: Wir wollen ja offen über Finanzen reden, deswegen mache ich da auch keinen Hehl aus meinem eigenen Gehalt.
Ich zahle mir monatlich 2.500 Euro netto aus.
Das ist mein Gehalt – damit komme ich super klar, kann meine Familie teilweise miternähren und so weiter.
Nach der Rechnung bräuchte ich also nur 7.500 oder 15.000 Euro Notgroschen.
Aber das ist in meiner Welt unrealistisch, weil ich eine große, teure Wohnung habe, die ich im Notfall finanzieren können muss, auch wenn ich gerade kein Gehalt bekomme.
Ich muss ein Auto neu kaufen können – oder zumindest die Anzahlung leisten.
Dasselbe mit Wasch- oder Spülmaschine: Sobald ich ein kleines Kind habe, kann ich nicht mehr ohne Waschmaschine leben, und wahrscheinlich brauche ich dann auch noch einen Trockner.
Ich habe einfach ganz andere Risiken abzudecken – deshalb kommen für mich 7.500 oder 15.000 Euro nicht infrage, da gehe ich schon von anderen Extremen aus.
Aber so kommt es eben auf die Lebenssituation an.
Noch ein Beispiel: Du bist mit deiner Partnerin zusammen und bist Alleinverdienerin.
Dann musst du im Zweifel deine Partnerin und Kinder absichern.
Was ist, wenn ihr beide ein Auto braucht und so weiter.
Da sind so viele Wenns und Abers, dass ich immer sage: Kalkuliere deine schlimmsten Risiken – und sichere die wenigstens ab.
So ein „Bare Minimum“, sage ich immer:
Wenn du ein Auto brauchst, dann brauchst du mindestens die Anzahlung für ein neues.
Sagen wir: 5.000 Euro.
Dann rechne deine Miete dazu – du kannst ja nicht einfach umziehen, nur weil du deinen Job verloren hast.
Du wirst drei bis sechs Monate Miete weiterzahlen müssen.
Und: Wie viel brauchst du zum Leben, für Essen usw.?
Das ist also sehr flexibel.
Als erste Anlaufstelle finde ich diese drei Nettomonatsgehälter ein gutes Ziel zum Start, aber letztendlich sollte man immer die eigenen Risiken einkalkulieren.
Denn am Ende des Tages:
Wenn du 30.000 Euro brauchst und nur 5.000 hast, bringt dir das auch nicht viel.
Und im Zweifel hättest du die 30.000 vielleicht auch geschafft.
Es kommt also auf die eigenen Verhältnisse und Risiken an.
Marion: Gut, das zu wissen – also da auch ehrlich mit sich zu sein und zu überlegen: Ja, was brauche ich denn wirklich? Und was ist für den Notfall? Also, was kann alles passieren, damit man dann wirklich abgesichert ist und ruhig schlafen kann, gerade mit dem Auto und so.
Das ist ja schon ein hohes Risiko, wenn man das auf einmal nicht mehr hat – die Miete nicht mehr bezahlen kann.
Franzi: Ja.
Marion: Würdest du raten, dass man die Tagesgeldkonten bei einer Bank – also alle bei derselben Bank – eröffnet? Da muss man ja wahrscheinlich Gebühren bezahlen. Oder sollte man eher versuchen, sich diese ganzen kostenlosen Banken zusammenzusuchen und da die Konten zu haben?
Franzi: Also, das kommt so ein bisschen auf das Kontomodell an und darauf, bei welcher Bank du bist.
Bei vielen Banken ist das mittlerweile so, dass du tatsächlich kostenlos drei Tagesgeldkonten eröffnen darfst.
Das bedeutet: Wenn du ein Drei-Konten-Modell haben möchtest, ist das tatsächlich mit vielen Banken machbar.
Das Einzige, wo ich sagen würde: Mach das besser nicht – ist, wenn du schon über ein hohes Vermögen verfügst.
Und bei einem hohen Vermögen spreche ich von über 100.000 Euro.
Also solltest du tatsächlich über 100.000 Euro bei einer Bank liegen haben, muss dir bewusst sein, dass du damit ein gewisses Risiko eingehst.
Denn es gibt – sowohl in Deutschland als auch europaweit – die sogenannte Einlagensicherung.
Und die betrifft prinzipiell jede Bank in Europa, sie geht bis 100.000 Euro.
Du kannst darüber hinaus als Bank noch verschiedenen Organisationen beitreten, sodass auch mehr als 100.000 Euro abgesichert sind.
Aber im Zweifel hat das nicht jede Bank.
Und das bedeutet im Klartext: Wenn deine Bank pleitegeht, bekommst du 100.000 Euro von deinem Vermögen zurück – und alles darüber hinaus kann weg sein.
Und ja – wenn man sein Leben lang hart schuftet, Geld beiseitelegt und macht und tut, dann will man dieses Risiko, glaube ich, nicht eingehen, dass plötzlich die Hälfte des Vermögens weg ist.
Deswegen würde ich sagen:
Wenn du tatsächlich über 100.000 Euro auf dem Konto hast – das betrifft jetzt wahrscheinlich nicht super viele – dann aufteilen auf mehrere Banken, sodass du pro Bank jeweils unter 100.000 Euro liegst.
Oder halt investieren – das wäre natürlich mein Favorite.
Aber ansonsten spricht überhaupt nichts dagegen, das alles bei derselben Bank zu tun.
Das Einzige, was man noch sagen könnte, ist das Thema Selbstdisziplin:
Wenn du sagst: „Ey, wenn das alles bei einer Bank liegt, gehe ich trotzdem an das Geld ran“, dann eröffne lieber ein separates Konto.
Und je nachdem finde ich es ehrlich gesagt auch nicht schlimm, wenn man gewisse Kontoführungsgebühren zahlen muss – solange sie niedrig sind.
Weil man sich dadurch ein Stück Sicherheit und Freiheit erkauft.
Solange man es schafft, damit auch wirklich ein Vermögen aufzubauen und Geld beiseite zu legen, finde ich, werden Kontoführungsgebühren viel zu sehr verteufelt – solange sie im Rahmen bleiben.
Also, wenn du zwei, drei Euro pro Monat zahlen musst, damit du automatisch 500 Euro pro Monat sparst, ohne dass du da nochmal rangehst – dann mach das.
Dann sind diese zwei, drei oder auch fünf Euro gut investiert.
Bei größeren Kontoführungsgebühren – wie sie manche Banken noch haben – würde ich aufpassen.
Aber das ist ja mittlerweile kaum noch Realität.
Gott sei Dank.
Klar, manche Regionalbanken haben noch hohe Gebühren, aber es ist mittlerweile bei fast allen so, dass man kein teures Privatkonto mehr braucht.
Man kann auch einfach zu einer Onlinebank wechseln.
Aber ja – ein Drei-Konten-Modell kriegt man bei fast jeder Bank mittlerweile hin.
Marion: Okay. Und für den Vermögensaufbau – das ist so eine Frage, die harmlos klingt: Was würdest du da empfehlen? Also eher ETFs oder Immobilien?
Franzi: Das Thema Immobilien – ja, da sprechen die wenigsten gern mit mir drüber, tatsächlich.
Man muss bei mir wissen: Ich bin ganz stark zahlen- und faktengetrieben.
Wenn irgendwas bei mir nicht mit Fakten, Daten und Studien untermauert werden kann, kommt mir das nicht in die Kiste.
Jetzt gibt es beim Thema Immobilien zwar tolle Fakten und Statistiken – aber die gefallen den meisten Deutschen nicht.
Denn wir sind in einem Land aufgewachsen, wo Betongold großgeschrieben wird, wo dir jeder sagt: „Du brauchst ein Eigenheim! Du brauchst eine Immobilie! Du kannst nur damit gute Rendite erwirtschaften!“
Und: „Häuser steigen immer im Wert!“ – bla bla bla.
Wenn man sich aber die Statistiken der letzten 100 Jahre anschaut, dann sieht man, dass Häuser in Deutschland im Durchschnitt eine Jahresrendite – also einen Jahresgewinn – inflationsbereinigt von ungefähr zwei Prozent erwirtschaftet haben.
Und zwei Prozent ist der Durchschnitt.
Da sind Leute mit drin, die sagen: „Ja, aber mein Nachbar hat sein Haus letztes Jahr für eine Million verkauft!“
Aber da sind eben auch die Geschichten mit drin, wo kein Geld aufgebaut wurde – und wenn man inflations- und instandhaltungsbereinigt rechnet, wird mit Immobilien einfach nicht der Gewinn gemacht, der uns in Deutschland propagiert wird.
Und da muss man einfach sagen: Die Banken- und Kreditmafia – also das Wort bitte mit Vorsicht genießen – will uns beeinflussen.
Die wollen uns Kredite verkaufen, die wollen, dass Immobilien super dastehen.
Und die ganzen Studien, die dann zeigen sollen, dass Immobilien so tolle Renditen bringen – die sind alle von Banken finanziert.
Das ist so spannend:
Banken, die Kredite für Immobilien vergeben, finanzieren Studien, die belegen sollen, wie super Immobilienkäufe sind.
Marion: Ja, absurd.
Franzi: Total! Deswegen gehe ich da meistens gar nicht so tief rein, sondern sage einfach:
Wenn du das für dich und deinen Lebensstil möchtest – dann mach das.
Kauf dir eine Immobilie, weil du mit deiner Familie darin leben willst.
Kauf dir eine Immobilie, weil du ohne Nachfragen Wände einreißen und alles so streichen willst, wie du möchtest.
Weil du dir eine 20.000-Euro-Küche nur kaufen willst, wenn es dein Eigenheim ist und keine Mietwohnung.
Dann mach das für deinen Lebensstil – aber rede dir nicht ein, dass du damit ein Vermögen aufbaust.
Das ist Quatsch.
Und es gibt auch genug Rechnungen, die zeigen:
Man spart sich im Alter keine Miete – oder besser gesagt: Man spart sie sich schon, aber die Mehrkosten, die man heute in die Immobilie steckt, fressen den Vorteil später wieder auf.
Also: Diese Mietersparnis im Alter wird durch die jetzigen Kosten komplett aufgefressen.
Wenn man sich nur die Zahlen anschaut – ich kann jetzt nicht spontan genaue nennen, aber wenn ihr mir da nicht glaubt, schreibt mir einfach.
Ich habe schon Vorträge zu dem Thema gehalten – ich kann das alles belegen.
Wenn es wirklich darum geht, Vermögen aufzubauen – nicht nur zu sichern – dann kommt man heute nicht mehr an der Börse vorbei.
Kein Bausparvertrag, kein Sparbuch dieser Welt bringt euch die Rendite, die die Börse kann – und das bei relativ geringem Risiko, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Also, Long Story Short:
Wenn es um Vermögensaufbau geht – dann Börse.
Und zwar gezielt mit ETFs.
Nicht mit Einzelaktien oder Krypto-Bros, sondern solide mit ETFs – langfristig, entspannt, langsam Vermögen aufbauen.
Ihr werdet nicht über Nacht Millionärinnen, aber je nach Sparsumme könnt ihr es in 40 Jahren werden. Sagen wir es mal so.
Marion: Ja, du hast auch – ich weiß nicht, ob ich das bei dir auf Instagram gesehen habe oder in einem Blogartikel – diese 752er-Regel.
Oder war das in dem Video auf ProSieben? Ich habe mir das tatsächlich angeguckt.
Franzi: Das war das ProSieben-Video.
Marion: Wie viel hatte sie da gespart? Ich weiß nicht mehr genau – wenn sie jeden Monat so und so viel, 7, 5 oder so, nicht ausgibt für irgendwas, dann hat sie diese Regel… Kannst du die mal kurz erläutern, also was die besagt?
Franzi: Die 752er-Regel – jetzt muss ich nochmal ganz kurz selber gucken, wann die Verdopplung war, damit ich keine Zahlen ausdenke, weil über die Regel habe ich tatsächlich schon lange nicht mehr gesprochen.
(lacht) Das ist ganz witzig.
Ja, doch, hatte ich richtig im Kopf tatsächlich noch.
Also: Die 752er-Regel besagt quasi, dass – wenn du dein Geld investierst, zu durchschnittlich sieben Prozent Rendite – oder auch sparst, meinetwegen – sich dein Geld über die Jahre hinweg verdoppelt.
Und sieben Prozent, kleiner Spoiler, ist auch die durchschnittliche Rendite des Aktien-Weltmarkts in den letzten 50 Jahren gewesen.
Also, das ist nicht unrealistisch – sieben Prozent pro Jahr, inflationsbereinigt, zu erreichen.
Und wenn du also zu sieben Prozent investierst und das einfach über ein paar Jahre hinweg laufen lässt, dann besagt die 752er-Regel, dass sich alle zehn Jahre dein Geld verdoppelt.
Da geht es dann quasi darum: Wenn du eine wöchentliche Ausgabe hast – damit man das etwas greifbarer macht – also: Warum 752?
Eine Ausgabe, die du wöchentlich hast – wie du jetzt zum Beispiel gerade gesagt hast mit dem Kaffee, ich glaube, bei ProSieben war es irgendwie ein Bahnticket oder sowas – wenn du diese wöchentliche Ausgabe mit 752 multiplizierst, siehst du, was du in zehn Jahren bei sieben Prozent Zinsen hättest.
Also, nehmen wir ein Beispiel:
Ich öffne mal kurz den Taschenrechner.
Ich rechne jetzt fünf mal 752.
Und fünf Euro ist dann einfach ein Kaffee in der Woche.
Dann hättest du quasi innerhalb von zehn Jahren 3.760 Euro insgesamt gespart.
Wenn wir das Ganze jetzt mal andersrum rechnen – also fünf mal zwölf mal zehn –, dann sehen wir, wie viel wir überhaupt ausgegeben hätten. Nur damit wir das in Relation setzen können:
Dreieinhalbtausend Euro hättest du insgesamt in zehn Jahren eingezahlt.
Wenn du das Ganze nur gespart hättest – also einfach nur auf einen Kaffee verzichtet und aufs Tagesgeldkonto gelegt – würdest du nur bei 600 Euro landen.
Marion: Das ist aber ein großer Unterschied.
Franzi: Ja! Und das ist dann halt – je nachdem, mit welcher Rendite man rechnet, und so weiter – aber da geht es einfach um diese Verdoppelung oder Verdreifachung nach zehn Jahren bei sieben Prozent.
Und ich finde das als Faustformel einfach super cool:
Sowas kommt in zehn Jahren raus.
Und rechne immer dagegen: Was hätte ich denn nur gespart?
Weil 600 Euro gegenüber 3.600 Euro – das ist schon ein Ding. Also 3.000 Euro einfach nur durch Abwarten!
Ich glaube, die hätten wir alle gerne.
Marion: Ja, absolut.
Und die Regel zeigt ja auch, dass es sich lohnt, schon auf kleine Dinge zu verzichten, wo man denkt: Ach, fünf Euro hier, drei da, keine Ahnung, dieses oder jenes Abo lasse ich weiterlaufen – aber wenn man das dann mal mit dieser Regel ausrechnet, macht das echt schon…
Franzi: …einen sehr großen Unterschied, ja!
Das zeigt, dass man wirklich mit kleinen Summen anfangen kann.
Es ist ja so: Schon mit 25 Euro kann man anfangen, Vermögen aufzubauen – und das ist wirklich so.
Wenn man dann den Zinseszinseffekt berücksichtigt, ist das auf einmal gar nicht mehr nur 25 Euro, sondern da kommen schnell mehrere Tausend raus.
Marion: Ja, ich wollte gerade sagen, ich mache hier gerade mal im Hintergrund einen Rechner auf – den seht ihr jetzt natürlich alle nicht.
Franzi: (lacht)
Marion: Aber ich kann euch trotzdem einmal die Zahlen nennen, einfach nur, damit man’s mal gehört hat.
Jetzt habe ich auf eine Werbung gedrückt, das wollte ich nicht – ich wollte auf „Berechnen“ drücken.
Gehen wir mal davon aus, wir rechnen mit diesen 25 Euro im Monat.
Viele haben ja Angst, dass man mit kleinen Summen gar nicht starten kann, dass sich das alles nicht lohnt.
Wenn ich das jetzt einfach mal in den Zinsrechner eingebe und sage:
Okay, wir investieren monatlich 25 Euro zu diesen sieben Prozent Konditionen, dann haben wir nach zehn Jahren – je nachdem, ob man die Steuern ein- oder rausrechnet – Pi mal Daumen 4.300 Euro Vermögen.
Davon eingezahlt sind aber tatsächlich viel weniger – und zwar, Moment… jetzt habe ich mich vertippt.
So – 4.300 Euro Vermögen, davon eingezahlt 3.000 Euro nach zehn Jahren mit 25 Euro monatlich.
Wenn wir das Ganze jetzt 20 Jahre laufen lassen, landen wir nicht mehr bei 4.300 Euro, sondern schon bei 12.700 Euro.
Und die Einzahlung ist ja immer noch 25 Euro pro Monat – das heißt, wir sind bei 6.000 Euro Einzahlung gewesen, haben aber schon das Doppelte an Vermögen aufgebaut.
Und wenn wir sogar 30 Jahre Zeit haben, haben wir logischerweise 9.000 Euro eingezahlt, landen aber bei einem Vermögen von ungefähr 29.000 Euro.
Das heißt: 20.000 Euro nur durch den Zinseszinseffekt – und dadurch, dass wir einfach lange investiert haben.
Und das ist ja jetzt quasi ein kleiner Sparplan!
25 Euro ist für die meisten ja nur der Start.
Das hört sich dann so wenig an – man hat 30 Jahre lang investiert und landet „nur“ bei 30.000 Euro – aber man muss das in Relation setzen. Man hat ja auch ganz wenig investiert pro Monat.
Normalerweise ist es ja so:
Im Laufe des Lebens gibt’s mal Gehaltserhöhungen, man kann sich Kosten einsparen und so weiter.
Das bedeutet: Normalerweise starten wir mit 25 Euro, dann ein Jahr später 50, dann 100, und so weiter.
Und ich habe teilweise Kundinnen – mir hat gerade heute wieder eine geschrieben –, die fragen:
„Ich habe nur 150 Euro im Monat zur Verfügung – reicht das zum Investieren?“
Andere schreiben: „Ich habe 250 Euro – lohnt sich das?“
Und ich sage immer: Ja!
Wenn du aus 25 Euro im Monat fast 30.000 Euro machen kannst, dann lohnen sich auch 150 Euro. Dann lohnen sich erst recht 250 Euro.
Und du kannst ja im Laufe deines Lebens immer noch deine Sparpläne steigern.
Das ist ja nicht in Stein gemeißelt.
Das ist nicht wie bei einer Versicherung, wo es schwierig ist, die Beiträge zu ändern oder viel Bürokratie braucht.
An der Börse – also bei ETFs – kannst du das so easy machen.
Zwei Klicks, und du kannst den Sparplan erhöhen, runterstellen, pausieren oder löschen, oder dich für einen anderen entscheiden – innerhalb von Sekunden.
Du musst zu keiner Bank fahren, niemanden anrufen, keine Gebühren an einen Berater zahlen.
Es ist einfach geil – und es lohnt sich auch mit kleinen Summen.
Das ist mir so wichtig zu sagen:
Klar, ich rede immer wieder vom Thema Vermögensaufbau – aber wer definiert denn, was ein Vermögen ist?
Auch 30.000 Euro sind verdammt nochmal ein Vermögen!
Und wenn du am Ende des Tages 30.000 Euro dir angespart hast, hast du 30.000 Euro mehr als nichts – und das lohnt sich!
Einer meiner Lieblingsnerdsprüche ist:
„Lieber mit einem kleinen Vermögen in Rente gehen als mit gar keinem.“
Marion: (lacht) Das ist ein guter Spruch! Ja, was ich an ETFs auch so toll finde, ist, dass das so minimalistisch ist.
Man muss sich nicht, wie viele denken, mit Einzelaktien und Kursen beschäftigen – wie die Leute da auf dem Frankfurter Parkett.
Man muss sich eigentlich nur einmal oder zweimal im Jahr das Ganze anschauen, wie das Geld verteilt ist, und vielleicht etwas ausbalancieren.
Aber im Grunde genommen ist das ja ein Selbstläufer.
Das macht es so einfach. Und man muss dafür auch keine Super-Finanzexpertin sein.
Franzi: Das stimmt.
Marion: Und – um nochmal kurz auf die Immobilien zurückzukommen – es ist auch viel simpler, als eine Immobilie zu kaufen, durchzurechnen, Nebenkosten zu zahlen und so weiter.
Einen ETF kann man super minimalistisch führen, überall mit hinnehmen.
Deswegen finde ich, ist das ein tolles Konzept, das immer noch zu wenige kennen – mittlerweile natürlich schon mehr, aber es könnten noch viel mehr sein.
Weil das wirklich eine super Möglichkeit ist, um langfristig Geld anzulegen und dabei zuzusehen, wie es sich vermehrt.
Also – man sollte ja auch nicht jeden Tag draufgucken. Ich kenne Leute aus meiner Familie, die das gemacht haben, und die dann super risikoavers waren – und nach Corona gleich wieder verkauft haben. Das ist natürlich Quatsch.
Aber du hast auf deiner Seite auch einen Leitfaden, wie man mit ETFs einsteigt, oder?
Franzi: Ja, genau. Da gibt’s eigentlich zwei Optionen – kommt drauf an, worauf man mehr Bock hat.
Ich habe einmal ein kostenloses E-Book, das heißt Altersvorsorge mit ETFs.
Da geht’s darum, wie man mit ETFs die Rentenlücke schließt – das kann man sich einfach auf meiner Website runterladen.
Meine Website ist einfach finanzenmitfranzi.de, und da gibt’s im Menüpunkt „Kostenlos“ das E-Book.
Weil ich aber weiß, dass nicht alle gerne lesen – was ich auch gut verstehe, ich habe ja gerade erst ein Buch geschrieben – habe ich das Ganze auch nochmal als Webinar aufgenommen.
Das ist auf der Website ebenfalls verlinkt, unter „Kostenloses“.
Da gibt’s jede Woche mehrere Zeitslots, wo man sich eintragen kann.
Das Webinar geht ungefähr eine Stunde, ist ausführlicher als das E-Book, und man lernt da:
Was ist die Rentenlücke?
Was genau ist ein ETF?
Was ist eine Aktie?
Wie ist das mit dem Risiko – da haben ja viele Angst, was falsch zu machen?
Ich räume da viele Mythen auf und erkläre, worauf man achten sollte.
Es gibt auch eine Börsenstart-Anleitung: Wie starte ich überhaupt, wenn ich wirklich loslegen will?
Also – beide Ressourcen kann ich sehr empfehlen, aber das Webinar ist so ein bisschen mein Baby.
Marion: Sehr schön. Und du hast auch ein Buch geschrieben, oder?
Franzi: Ja! Das ist im Januar rausgekommen, also Anfang des Jahres 2024, und heißt Finanzipier dich! Wie du jetzt für deine Rente vorsorgst und später sorgenfrei lebst*.
Das Buch richtet sich im Prinzip an genau die Zielgruppe, die bisher immer dachte, das Thema Finanzen sei nichts für sie.
Also: an alle, die sagen „Ich bin nicht gut in Mathe“, „Ich hab keine Zeit“, „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“.
Für die habe ich das Buch geschrieben.
Es ist kein klassisches Fachbuch, sondern ein Praxisbuch, das dich wirklich Schritt für Schritt begleitet – von: „Ich hab keine Ahnung von Finanzen“ bis hin zu: „Ich hab mein eigenes Kontensystem und meinen ersten ETF-Sparplan eingerichtet“.
Ich habe versucht, es so alltagstauglich und humorvoll wie möglich zu schreiben – mit Beispielen aus dem echten Leben, mit meinen eigenen Fehlern und Anekdoten.
Also nicht dieses typische: „Ich bin jetzt hier die Finanzexpertin und hab alles richtig gemacht“, sondern ganz ehrlich: Ich hab am Anfang genauso viele Fehler gemacht wie alle anderen auch.
Und das war mir wichtig, weil ich finde, dass man über Geld viel zu selten offen redet – und wenn, dann immer mit so einem Perfektionsanspruch.
Dabei geht’s gar nicht darum, alles perfekt zu machen.
Es geht darum, überhaupt anzufangen.
Marion: Ja, absolut. Ich glaube, das ist wie bei vielen Themen – egal, ob es um Finanzen geht, Ernährung, Aufräumen oder Minimalismus.
Man denkt immer, man müsste schon alles wissen oder die perfekte Strategie haben, bevor man loslegt.
Aber eigentlich lernt man ja erst, wenn man tut.
Franzi: Ja, ganz genau.
Ich sag immer: Wissen ohne Umsetzung bringt gar nichts.
Wenn du alles über ETFs weißt, aber nie einen Sparplan eröffnest, dann bringt dir das null Rendite.
Wenn du alle Bücher über Budgetplanung gelesen hast, aber kein Konto eröffnet hast, bringt das auch nichts.
Und das ist eben so schade, weil viele Frauen sich so viel Wissen aneignen, aber aus Angst, etwas falsch zu machen, dann gar nichts machen.
Dabei ist nichts machen das Schlechteste, was du tun kannst – weil dein Geld dadurch einfach weniger wert wird.
Und das ist ja auch so ein Ding, das viele unterschätzen:
Wenn man gar nichts macht, verliert man Geld.
Marion: Ja, genau. Durch die Inflation.
Franzi: Ja!
Wenn du dein Geld einfach nur auf dem Girokonto liegen lässt, verlierst du jedes Jahr real an Kaufkraft.
Das heißt, du kannst dir weniger davon kaufen, obwohl du dieselbe Zahl auf dem Konto stehen hast.
Und das ist das, was viele immer vergessen.
Die denken, Risiko sei, wenn der Kurs schwankt.
Aber Risiko ist auch, wenn du nichts tust.
Das ist für mich das viel größere Risiko.
Marion: Ja, das stimmt.
Ich glaube, das ist auch so ein Punkt, der bei vielen Klick macht, wenn sie das wirklich verstehen – dass es nicht nur darum geht, „bloß nichts zu verlieren“, sondern dass man tatsächlich etwas verliert, wenn man nichts macht.
Franzi: Genau. Und das ist so eine kleine Mindsetverschiebung, aber sie macht riesig viel aus.
Weil sobald du das einmal verstanden hast, wird aus Angst plötzlich Motivation.
Du denkst dann nicht mehr: „Oh Gott, ich will kein Geld verlieren“,
sondern: „Ich will nicht, dass mein Geld weniger wert wird – also mache ich jetzt was!“
Marion: Ja, schön gesagt.
Und das ist, finde ich, eine total ermutigende Perspektive, weil sie den Druck rausnimmt und gleichzeitig die Eigenverantwortung stärkt.
Man hat wirklich die Möglichkeit, etwas zu verändern, selbst mit kleinen Schritten.
Franzi: Genau das!
Ich finde auch, dass dieses „Ich hab’s selbst in der Hand“ total befreiend ist.
Weil das bedeutet ja auch: Ich bin nicht Opfer der Umstände, nicht ausgeliefert – ich kann aktiv was tun.
Und das hat ja auch was Empowerndes.
Viele denken immer, Finanzen sind was Trockenes oder Schwieriges, aber ich finde, das ist eins der kraftvollsten Themen überhaupt.
Weil du lernst, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen.
Marion: Ja, das spürt man total, auch wenn du darüber sprichst.
Da ist richtig Leidenschaft dabei – das steckt an.
Franzi: (lacht) Ja, das sagen viele!
Ich liebe dieses Thema einfach, weil ich sehe, was sich verändert, wenn Frauen anfangen, sich damit zu beschäftigen.
Da geht’s gar nicht nur ums Geld – das Selbstvertrauen wächst, die Haltung verändert sich, man traut sich plötzlich, größere Entscheidungen zu treffen.
Und das ist einfach wunderschön zu sehen.
Deshalb mache ich das Ganze.
Marion: Ja, das merkt man. Und das ist, finde ich, das Beste – wenn man spürt, dass jemand das, was er tut, wirklich lebt.
Marion: Gibt es noch etwas, das du den Hörerinnen und Hörern mitgeben möchtest?
Franzi: Ja.
Wenn du jetzt gerade zuhörst und denkst: „Boah, eigentlich müsste ich mich echt mal um meine Finanzen kümmern, aber ich hab keine Ahnung, wo ich anfangen soll“ – dann ist das genau der richtige Moment.
Weil dieses „irgendwann“ kommt nie.
Ich höre das so oft: „Ich mach das, wenn ich mehr verdiene“ oder „wenn ich mehr Zeit habe“ oder „wenn ich den nächsten Jobwechsel hinter mir hab“.
Aber der perfekte Zeitpunkt kommt nicht.
Fang jetzt an, auch wenn’s nur ein Mini-Schritt ist.
Vielleicht öffnest du heute nur ein Tagesgeldkonto.
Oder du schaust dir einfach mal deinen Kontostand bewusst an.
Oder du suchst dir deine Fixkosten raus.
Das klingt banal, aber das sind alles Schritte, die dich in Bewegung bringen.
Und wenn du einmal in Bewegung bist, fällt der Rest viel leichter.
Und das ist, glaube ich, mein wichtigster Appell:
Einfach anfangen.
Nicht perfekt, sondern überhaupt.
Marion: Ja, wunderschön.
Das gilt für so vieles im Leben – einfach anfangen, auch wenn’s noch nicht perfekt ist.
Vielen Dank, Franzi, für dieses tolle Gespräch.
Ich glaube, das war für ganz viele super inspirierend – auch für mich.
Franzi: Ich danke dir! Es hat mir richtig Spaß gemacht. Ich mag’s total, wenn man über solche Themen sprechen kann, ohne dass es gleich so steif ist.
Marion: (lacht) Ja, das war’s ganz und gar nicht!
Danke dir – und alles Gute für dich und die bald wachsende Familie!
Franzi: Danke schön! Ich geb mein Bestes – und vielleicht hörst du dann bald ein Baby im Hintergrund, wenn wir das nächste Interview machen.
Marion: (lacht) Ja, das wär schön. Dann reden wir über „Finanzen mit Baby“.
Franzi: (lacht) Oh ja, das wäre ein gutes Thema.
Marion: Also, mach’s gut, liebe Franzi.
Franzi: Du auch, liebe Marion. Danke dir!


