In dieser Folge beantworte ich die Fragen von Hörer:innnen des Frugales-Glück-Podcasts. Musst du Steuerunterlagen bis zum Sankt-Nimmerleinstag aufbewahren, wie kannst du in Teilzeitarbeit für die Rente vorsorgen, was ist eine schlaue Vorratshaltung und vieles mehr.
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1. Muss ich Sozialversicherungspapiere und Steuerunterlagen aufbewahren?
Hallo Marion,
ich höre deinen Frugales Glück Podcast sehr gerne! Ich denke, ich bin mit Hilfe deines Podcast auf einem guten Weg zur Minimalistin.;)
In deiner letzten Podcast Folge hattest du erzählt welche Unterlagen du aufhebst und welche in den Papierkorb wandern. Wie gehst du denn mit den Sozialversicherung-Papieren (Information) um? Ich lese im Internet, dass man diese unbedingt bis zur Rente nicht vernichten sollte. Ob man diese physisch braucht o. ein gescanntes Dokument ausreicht, wird dort nicht explizit erklärt. Das gleiche Prozedere habe ich auch mit den Steuerunterlagen. Diese sollte man mind 4 Jahre aufbewahren heißt es im Internet.
Viele Grüße!
Tanja
Leider scheint man in Deutschland alles aufbewahren zu müssen:
Sozialversicherung-Papiere und Bescheide zur Sozialversicherung muss man bis Beginn der Rente aufbewahren, Steuerunterlagen vier Jahre.
Das hat mich schon etwas schockiert.
In Belgien ist alles elektronisch, man muss nur zum Amt, wenn man einen neuen Ausweis braucht oder umgezogen ist.
Der Rest findet ausschließlich online statt und kommt ohne Papierzeug zurecht.
Deutschland scheint hier recht rückständig zu sein. Obwohl, wer weiß – für den Datenschutz ist ein analoges System vermutlich besser.
2. Minimalismus und gesetzliche Rente
Ich würde mich total freuen, wenn du mal eine Folge zum Thema: Minimalismus /
Teilzeit arbeiten und gesetzliche Rente machen könntest 😊
Herzliche Grüße Meike
Mit gesetzlicher Rente kenne ich mich nicht aus, ich lebe seit 2012 nicht mehr in Deutschland.
Ich würde mich auf gesetzliche Rente nicht verlassen, denn es gibt immer mehr ältere Menschen und weniger junge in Deutschland, die einzahlen.
Erst recht würde ich meine Art zu arbeiten nicht von potentiellen Rentenzahlungen abhängig machen.
Besser: Privat vorsorgen. Wie mache ich das? Ich investiere in ETFs. Mehr dazu erfährst du in diesen Artikeln:
- Weniger Geld ausgeben: 8 wunderbare Tipps für ein sparsames Leben ohne Verzicht
- 5 simple Methoden, um mit Frugalismus Geld zu sparen
- Warum brauchst du überhaupt ETFs? (Gastbeitrag von Alexander Baetz)
- Einfache Haushaltsbuch-Vorlage für PC und Handy erstellen
Warum ETFs?
ETFs bieten eine kostengünstige Möglichkeit, breit diversifiziert in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe zu investieren. Sie bieten Liquidität, Transparenz und oft niedrige Verwaltungskosten im Vergleich zu anderen Anlageoptionen.
ETFs bieten im Vergleich zu Sparkonten und Bausparverträgen oft eine attraktivere Rendite bei vergleichbarer oder geringerer Risikotoleranz. Ihre Flexibilität und die Möglichkeit, in verschiedene Anlageklassen zu investieren, machen sie zu einer vielseitigen Option für Anleger, die langfristiges Wachstum suchen.
Für meine Tochter investiere ich in einen nachhaltigen ETF, in 5 Jahren sind aus 5000 Euro 6500 Euro geworden, es sind also 1500 dazugekommen.
Das ist eine langfristige Anlagestrategie, perfekt für die Rente.
Je mehr du einzahlst, umso besser. Daher macht es Sinn, für ein höheres Einkommen zu sorgen – ohne dabei weniger arbeiten zu müssen.
Gerade beschäftige ich mich mit Marc Friedrich, der behauptet, wir stehen vor einem großen Crash, da die meisten Aktien grandios überbewertet sind. In so einem Fall sind ETFs, die breitgestreut in „den Markt“ investieren, keine so gute Idee. (Ich berichte in Kürze von meiner angepassten Finanzstrategie.)
Willst du mehr erfahren, empfehle ich dir dieses Interview mit Marc Friedrich im fabelhaften Ungeskriptet-Podcast:
Mehr zu Entnahmestrategien und privater Rentenvorsorge mit ETFs erfährst du beim Frugalisten: Artikelserie Entnahmestrategien unter der Lupe
3. Wie gestalte ich eine sinnvolle Vorratshaltung?
Mich würde deine Meinung zu sinnvoller Vorratshaltung interessieren. Wir sind zu zweit. Vielleicht magst du dazu etwas erzählen?
(Ilona)
Ich berichte mal von meinem System:
Ich habe Vorratsdosen von meiner Ex-Schwiegermutter in Spe, da passen ca. 1000 Gramm rein. Die fülle ich alle 3-4 Wochen im Unverpacktladen wieder auf.
Immer vorrätig habe ich:
- Hirse
- Hafer (für diesen sensationellen Haferbrei aus ganzem Hafer)
- Haferflocken
- Couscous
- Reis
- Nudeln (letztere 3 in der Vollkorn-Variante)
- Texturiertes Soja
- Rote Linsen
- Sojabohnen oder andere Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Berglinsen, Kidneybohnen)
- Nüsse, Kerne, Samen, Nussmuse, Trockenfrüchte
- Öle, Essig, Senf, Currypaste und andere Basics
1-2 Mal in der Woche kaufe ich frisches Obst und Gemüse.
Im Tiefkühlfach habe ich immer eine Notration Spinat, Blumenkohl oder Suppengemüse.
Mit 2 Personen (meine Tochter zähle ich nicht als erwachsene Esserin :D) würde ich es genauso machen, einfach mehr Gemüse kaufen.
4. Was tun mit Gegenständen, die ich gern habe, aber nicht brauche?
Was mache ich mit Gegenständen, die ich gern habe und auch nutze, ich sie aber nicht unbedingt brauche? Bsp: Fitness-Equipment (Bänder, Kurzhanteln etc.)
(Marlene)
Wenn du die Gegenstände gern hast UND nutzt, warum brauchst du sie dann nicht?
Gern haben und nutzen ist doch die Definition von brauchen?
Manchmal gibt es eine Art Höhlenvorstellung von Minimalismus: nur das wirklich Lebensnotwendige besitzen, das die Grundbedürfnisse deckt.
Aber das ist kein Minimalismus, das ist Höhlen-Minimalismus.
Beim Minimalismus geht es um absichtsvolles Leben (intentional living):
- das haben, was man liebt und nutzt;
- den Ballast loslassen;
- zufrieden sein mit dem, was man hat (und nicht ständig Neues kaufen).
5. Braucht man im Winter eine Jeanshose?
Analog zu deiner Folge, ob man eine Winterjacke braucht, frage ich mich, ob man im Winter eine Jeanshose braucht. Jeans rauben mir sehr viel Energie. Vom Kauf einer Jeans, also eine passende zu finden, dann der Erhalt der Jeans. Egal welche Marke ich kaufe, sie gehen an bestimmten Stellen immer kaputt.
Zuletzt hatte ich Jeans einer nachhaltigen Marke, die lebenslange Reparaturen anbietet. Aber dann waren meine Hose ständig in der Reparatur und gingen trotzdem wieder kaputt.
Meine Frage bezieht sich vor allem auf den Winter, denn im Sommer ist es kein Problem. Ich habe mich auch ein bisschen draußen umgeschaut, aber wirklich die allermeisten Personen tragen bei kälterem Wetter Jeans. Dabei hält sie ohne Thermoleggings meiner Meinung nach nicht einmal sonderlich warm. Nur Thermoleggings und Rock finde ich manchmal zu kalt, jedenfalls mit den Leggings, die ich bisher hatte.
Vielleicht hast du da eine kluge, minimalistische Lösung :)
(Nadine)
Wenn Jeans dir Energie rauben, dann weg damit!
Interessante Beobachtung, die meisten Menschen tragen ständig Jeans (zumindest in Deutschland)!
Welche Hosen oder Röcke möchtest du gern tragen?
Meine Ideen:
- Hosen: Dünne Leggings oder Strumpfhose drunterziehen (für längere Spaziergänge oder wenn du schnell frierst);
- Auf dem Fahrrad: Regenhose drüberziehen, Tipp von meinen Ashtanga-Bekannten, die es sich bei den Delivery-Boys abgeschaut haben
- Röcke: Dünne Strumpfhose und Thermoleggings drüber
Oder: Eine SEHR WARME und LANGE Winterjacke, dann ist es (fast) egal, was du an den Beinen trägst.
Diese Jacke kannst du zusätzlich noch mit warmen hohen Stiefeln kombinieren. (In Russland haben alle Frauen Wechselschuhe in ihren Büros und tragen die warmen Schuhe nur draußen, niemals drinnen.)
Wie mache ich persönlich das?
Ich habe ein Jeans-Modell gefunden, das mir gut passt und bequem ist.
Da es von einer Fast-Fashion-Marke ist, kann ich einfach Nachschub auf Vinted bestellen.
Aber bei mir gehen Jeans nicht so schnell kaputt. Sobald es warm genug ist, trage ich am liebsten kurze Hosen oder Kleider, deswegen sind meine Beine meist im Mai schon so gebräunt wie bei anderem nach dem Sommerurlaub im August. 🙂