Loslassen lernen. Wie du dich leichter von Dingen trennst

Loslassen lernen. Wie du dich leichter von Dingen trennst

Du möchtest gern ausmisten, kannst dich aber schwer von Sachen trennen? Hin und wieder sortierst du das eine oder andere Teil aus, aber die große Ausmist-Aktion bleibt aus.

Du spürst: Irgendetwas hindert dich am Loslassen.

In dieser Folge erfährst du, wie du es schaffst, dich leichteren Herzens von Dingen zu trennen und wie du lernst, loszulassen.

Der vollständige Text mit allem Drum und Dran erscheint in Kürze.

Hier die erwähnten Folgen und Texte:

Transkript / Stichworte

Was hast du vom Loslassen von Dingen?

Dass du sie überhaupt loslassen musst oder willst, zeigt, dass eine Verbindung besteht

Du hast zu allen Dingen, die du besitzt, eine Verbindung

Und diese Verbindung gibt dir etwas (im guten Fall Freude oder praktischen Nutzen), kostet dich aber auch etwas (Energie (gedanklich oder körperlich (Pflege des Gegenstands), Arbeit, Aufwand)

Und diese (versteckten, wir nehmen sie oft nicht wahr) Kosten kannst du reduzieren, indem du Dinge loslässt, die dich mehr kosten als sie dir geben

= kurz gesagt, die du weder nutzt noch liebst (meine Definition von Minimalismus)

Das Ergebnis: ein leichtes, erleichtertes Gefühl
du gehst beschwingter, sorgenfreier, fröhlicher durchs Leben

Klingt banal, aber es ist so, hast du bestimmt schon einmal selbst erfahren, wenn du etwas losgeworden bist

selbst, wenn es nur die Tennisschläger sind, die seit Jahren ungenutzt im Schrank liegen - wenn sie gehen, fühlt es sich an, als würde eine Last von deinen Schultern genommen
physisch spürbar!



Hinderliche Gedanken:

Das könnte ich nochmal brauchen / Was ist, wenn ich das doch nochmal brauche?
Das könnte ich noch für Zweck xy gebrauchen.
Das ist doch noch gut!
Da habe ich Geld für ausgegeben.
Wohin damit?


Gefühl: Ich gebe einen Teil von mir weg.


Was machen mit diesen Gedanken?
-Fokussier dich auf dein Ziel, auf das leichte Gefühl

Gedanken, die helfen:
-Wenn ich das nochmal brauche, kaufe ich es (gebraucht und günstig) einfach nochmal, was soll schon passieren?
-Ja, könnte ich. Habe ich bisher nicht. Wenn doch, siehe Antwort 1.
-Gut, dass es noch gut ist, dann kann jemand anders es noch gebrauchen.
-Würde ich jetzt nochmal Geld dafür ausgeben?
-Sunken cost fallacy: nur, weil du bereits Mühe, Energie, Geld, ... aufgewendet hast, heißt das nicht, dass du das weiterhin tun musst, um deine verlorene Mühe, Energie, Geld, .... wieder „reinzuholen“, das klappt nicht. Lass es lieber rechtzeitig gehen.
-Ich kann es verkaufen oder notfalls verschenken. Siehe unten. Das geht fast von allein, ich muss es nur erst loslassen. Schritt für Schritt.




Warum fällt es dir so schwer, dich von Dingen zu trennen?

Gibt es Menschen, denen ihrem Charakter nach leichter fällt, sich von Dingen zu trennen?
Nein, denn das liegt nicht in unserer menschlichen Natur:

1. Endowment-Effekt (Besitztumseffekt):

Hier gefunden: https://www.ordnungsliebe.net/schwer-von-sachen-trennen/

-wenn du etwas besitzt, misst du dieser Sache einen höheren Wert zu als andere Personen, für die diese Sache fremd ist
-wegen der emotionalen Beziehung, die wir zu Dingen aufbauen (unbewusst und unwillentlich)
-diese Bindung entsteht schon vor dem Kauf! = wir besitzen das Ding gedanklich = kognitive Verzerrung: Ding ist superwertvoll und wir müssen es unbedingt haben!



2. Mensch mag keine Veränderungen:

-Mensch an sich mag keine Veränderungen
-Dinge wegzugeben ist eine Veränderung
= du besitzt lieber Dinge anstatt sie loszulassen

Sehr gut an Kindern zu beobachten!
Anekdote: gestern Stofftiere aussortiert, drei Stapel, auf dem Weggeben-Stapel landeten zwei Freunde, obwohl M mit mindestens 15 Stofftieren nicht spielt

Wie dir das hilft:
-beim Aussortieren bewusst machen
-dich aktiv gegen das Festhalten und das Wehren gegen Veränderungen entscheiden
-denk an die Leichtigkeit, die ich am Anfang beschrieben habe, an das schöne Gefühl, weniger Dinge zu besitzen
-dass es dir schwerfällt, hat nichts mit deiner Persönlichkeit zu tun, sondern ist nur etwas Menschliches, dass du in dem Moment überwinden darfst = ein Schritt raus aus der guten alten Komfortzone



Meine Erfahrung mit dem Loslassen

Ist es mir immer leicht gefallen, mich von Dingen zu trennen?

Nein, ganz im Gegenteil: Ich habe früher sehr an allen möglichen Dingen gehangen

Und hab dann, nachdem ich aus Kasachstan in einer voll eingerichtete Zweizimmerwohnung, die ich allein bewohnte, angefangen auszumisten
(dazu noch einmal eine Extrafolge, wenn es dich interessiert)

Nach und nach habe ich mich daran gewöhnt,
nicht mehr so viel um mich herum zu haben

!!!
wählerisch zu sein, was ich in mein Leben lasse
!!!

eben wegen der oben genannten Gründe!

und mir fehlt es an nichts,
im Gegenteil: mehr Fokus, ich weiß, was ich will und was mir guttut.



Strategien zum Loslassen

*Digitaler Ersatz
-Bücher -> ebooks
-Tonträger, Filme -> Digital
-Fotos, Fotoalben -> digitalisieren, abfotografieren

*Kinder-/Babysachen
-die Kleidung IST nicht dein Kind
-du willst Dinge für deine Kinder aufbewahren - tust du ihnen damit einen Gefallen oder belastest du sie?


*Leere aushalten:
-Möbel, Deko wegstellen, Bilder abhängen: Warten, Aushalten, Gewöhnen
-generell wichtiger Schritt: erstmal weg mit den Dingen, das ist das Schwerste. Hast du dich erst einmal überwunden, fühlst du die Leichtigkeit und das Loswerden fängt an, Spaß zu machen


*Verkaufen
= für viele ist Trennen von Dingen leichter, wenn sie Geld dafür bekommen
= andere verschenken gern = Typsache
-Bücher, Kleider, Möbel, Pflanzen
-Kriterien:
+willst schnell alles loswerden - willst viel Geld bekommen
+viel, wenig Zeit, um Angebote zu machen, zu pflegen, ...
-Plattformen: KK, Mamikreisel, ebay, booklooker, facebook (marketplace, Gruppen)


Fragen, die du dir stellen kannst, wenn du Sachen loswerden willst:

Do you spark joy? (Marie Kondo) Oder einfacher: Mag ich dich?
Nutze ich dich?
Habe ich dich mehrmals?

Gehörst du zu einer Rolle von mir? Schwarze Spitzen-Bodys Bsp.
Zu einem idealen Ich?
= Dann gilt es nicht, das Ding loszulassen, sondern das Ich / die Rolle

Beste Frage:
Würde ich dich noch einmal kaufen? Wieviel würde ich heute für dich ausgeben?


Generell gilt beim Loslassen:
Hinschauen, welche Gedanken und Glaubenssätze hast du?
Was lässt dich anhaften? Was macht dir das Loslassen schwer?

= nicht auf der Ding-Ebene bleiben, sondern tiefer gehen

Sätze wie
das ist doch noch gut
Ich brauche dich nochmal
ich habe Geld für dich ausgegeben
das ist einzigartig / das gibt es nicht noch einmal auf der Welt
da hängen Erinnerungen dran
....

Solange du von der Wahrheit dieser Sätze überzeugt bist, wird es nichts mit dem Ausmisten und Loslassen.
Minimalistisch leben
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Marion

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