Du möchtest gern ausmisten, kannst dich aber schwer von Sachen trennen? Hin und wieder sortierst du das eine oder andere Teil aus, aber die große Ausmist-Aktion bleibt aus.
Du spürst: Irgendetwas hindert dich am Loslassen.
In dieser Folge erfährst du, wie du es schaffst, dich leichteren Herzens von Dingen zu trennen und wie du lernst, loszulassen.
Höre diesen Beitrag als Folge 122 des Frugales-Glück-Podcasts:
Was hast du davon, Dinge loszulassen?
Loslassen ist mehr als nur Aufräumen. Es bedeutet, Platz zu schaffen – physisch, emotional und gedanklich. Wenn du Dinge loslässt, die dich nicht glücklich machen oder die du nicht nutzt, wirst du spürbar erleichtert:
- Weniger Ballast: Dinge, die du weder nutzt noch liebst, belasten dich oft unbewusst. Sie nehmen Platz weg und fordern Energie für Pflege oder Aufbewahrung.
- Mehr Leichtigkeit: Mit jedem Gegenstand, den du loslässt, wird dein Leben ein Stück einfacher und übersichtlicher.
- Klarheit und Fokus: Weniger Besitz gibt dir mehr Raum, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren – sei es auf dich selbst, deine Familie oder deine Träume.
Hast du schon einmal alte, ungenutzte Dinge aussortiert? Vielleicht ein Paar Tennisschläger, das seit Jahren im Schrank liegt? Wenn sie gehen, fühlst du dich plötzlich leichter, fast so, als würdest du physisch eine Last abwerfen.
Warum fällt es dir schwer, Dinge loszulassen?
Wenn du dich von Dingen trennen möchtest, stehst du oft vor inneren Widerständen. Das ist vollkommen normal! Hier sind zwei psychologische Gründe, die dir dabei bewusst sein sollten:
- Der Endowment-Effekt (Besitztumseffekt):
Sobald wir etwas besitzen, messen wir ihm mehr Wert bei, als es objektiv hat. Diese Bindung entsteht oft schon vor dem Kauf. Dadurch fällt es schwer, Dinge wegzugeben – sie fühlen sich wertvoller an, als sie eigentlich sind. - Menschliche Veränderungsangst:
Der Mensch mag keine Veränderungen. Dinge wegzugeben, bedeutet eine Veränderung – auch wenn sie oft positiv ist. Das Festhalten scheint daher sicherer und vertrauter.
Hinderliche Gedanken beim Loslassen
Hast du diese Sätze schon mal gedacht, wenn du dich von Dingen trennen wolltest?
- „Das könnte ich nochmal brauchen.“
- „Das ist doch noch gut.“
- „Ich habe Geld dafür ausgegeben.“
- „Da hängen Erinnerungen dran.“
Diese Gedanken halten dich zurück, weil sie deine Bindung an die Dinge verstärken. Doch hier kommen hilfreiche Alternativen:
- „Wenn ich es nochmal brauche, kann ich es (gebraucht) kaufen.“
- „Gut, dass es noch gut ist – dann kann es jemand anderes gebrauchen!“
- „Das Geld, das ich ausgegeben habe, bekomme ich nicht zurück. Aber ich kann mir die zukünftige Belastung ersparen.“
Wie du das Loslassen lernen kannst
1. Fokussiere dich auf dein Ziel
Was möchtest du erreichen? Eine aufgeräumte Wohnung? Mehr Zeit und Energie für die wirklich wichtigen Dinge? Visualisiere das Ziel und erinnere dich daran, wie gut es sich anfühlt, weniger Ballast zu haben.
2. Stell die richtigen Fragen
- Nutze ich das wirklich?
- Macht es mich glücklich?
- Würde ich es nochmal kaufen?
3. Halte die Leere aus
Wenn du Dinge wegräumst oder aussortierst, kann die Leere ungewohnt wirken. Lass sie wirken und gewöhne dich daran. Oft fühlst du dich nach kurzer Zeit befreit und möchtest nicht zurück.
4. Digitaler Ersatz
Für viele Dinge gibt es digitale Alternativen:
- Bücher → eBooks
- Fotos → Digitalisieren
- Musik und Filme → Streaming-Dienste
5. Verkaufen oder Verschenken
Manchmal hilft es, Dinge mit dem Gedanken loszulassen, dass jemand anderes sie schätzen wird. Plattformen wie eBay, Vinted oder Facebook Marketplace machen es einfach, deine Sachen weiterzugeben.
Meine Erfahrung mit dem Loslassen
Loslassen fiel mir nicht immer leicht. Früher habe ich an allem gehangen – von Kleidungsstücken und Omas Ansichtskarten bis hin meinem schrottigen Bundeswehr-Rucksack.
Je mehr ich ausmistete, desto deutlicher spürte ich, wie mich das Loslassen befreite.
Mittlerweile bin ich wählerisch geworden, mit dem, was ich in mein Leben lasse und miste regelmäßig aus.
Meine letzte Loslass-Aktion kannst du dir hier anschauen: Minimalismus-Endspurt: Mein letzter (?) Ausmist-Streich
Fazit: Loslassen lernen bringt Leichtigkeit
Das Loslassen von Dingen ist kein Verlust, sondern ein Gewinn. Du schaffst Platz für das, was dir wirklich wichtig ist, und erleichterst dein Leben spürbar. Sei geduldig mit dir selbst und erinnere dich daran: Das Gefühl der Leichtigkeit wird dich belohnen.
Probier es aus – vielleicht startest du mit nur einem Gegenstand. Du wirst sehen, dass Loslassen mit jedem Schritt einfacher wird. Und wer weiß? Vielleicht wird es sogar ein bisschen Spaß machen!
(Scherz. Ausmisten macht natürlich eine Riesenmenge Megaspaß! 😁)
Erwähnte Folgen und Texte
- Schlachtplan: Minimalistin werden in 7 Tagen!
- Ausmisten mit System: 147 Tipps für effizientes Aussortieren [für Menschen mit wenig Zeit]
- Mit Ausmisten anfangen – Warum du immer wieder scheiterst (+ 3 Tipps fürs Dranbleiben)
- Warum Minimalismus? Erstes Manifest des Minimalismus
- Minimalismus macht glücklich! Zweites Manifest des Minimalismus
- Ordungsliebe: Ich kann mich nicht von Sachen trennen! Überliste den Endowment-Effekt
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