Besitzen Minimalist:innen weder Werkzeug, Geschenkpapier, Bastelsachen noch Medikamente oder Hobbyartikel?
Ist Minimalismus etwa unrealistisch? 🤔
Höre diesen Beitrag als Folge 132 des Frugales-Glück-Podcasts:
Ist Minimalismus unrealistisch?
Frage von Carrie:
„Frage? braucht ihr nie Werkzeug? Verschenkt ihr nie etwas und braucht Tüten und Geschenkpapier? Habt ihr keine Notfallmedikamente? backst du nie Kekse oder malst? Oder irgendein Hobby? Bei mir is es eher Verbrauchsmaterial, welches viel ausmacht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass man das alles nicht besitzt. Was treibt ihr so Hobbymässig? Ich find Ordnung und den Grundgedanken auch schön. Aber irgendwie fehlt mir das individuelle bei all solchen Berichten. Es heisst ja immer, man besitzt was man mag. Aber irgendwie kommt mir das immer vor wie von einem anderem Planeten. Ist keine Kritik, ich versteh es nur nicht.“
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Werkzeug
Ich besitze einen Hammer, Nägel und ein Multitool, das reicht für die Basics. 😉
Geschenkpapier
Tüten oder Geschenkpapier?
Ich verwende Marmeladengläser, Packpapier, Zeitungspapier, Decken, (Hand-) Tücher oder Zeichnungen meiner Tochter. Geschenkpapier habe ich noch nie gekauft.
(Notfall-) Medikamente
Ich habe einen Stoffbeutel mit Medikamenten (für Erkältung, Durchfall, Schmerztabletten, Fieber) im Kleiderschrank stehen.
Ausstechformen
Ich habe keine Ausstechformen für Kekse. Warum nicht wie mit Knete Formen selber formen?
Dort, wo ich jetzt wohne, gibt es keinen Backofen. Aber bei meinem Freund, da werden wir sicher Kekse backen und auch ein paar Förmchen kaufen oder von jemandem ausleihen, schließlich braucht man sie nur einmal im Jahr.
Malsachen
Ich male nicht, unterstreiche aber gern farbig, nutze dafür die Buntstifte meiner Tochter. Sie ist eine große Künstlerin. 🙂
Und sehr kreativ. Alles, was sie zum Basteln braucht, ist Papier, Schere, Kleber, Tesafilm und Buntstifte.
Stifte:
- dünne Buntstifte
- dicke Wachsmalstifte
- Wassermalfarben
Hobbymaterialien
Meine Hobbys sind Yoga, Klettern, Spazierengehen, Podcasts hören, Lesen, Freunde treffen – dafür brauche ich nicht viele Dinge.
Es kommt auf deine Hobbys an, wenn du Hobbys wie Malen, Zeichnen, Fotografieren und selbst Entwickeln hast, kommt natürlich mehr Material zusammen.
Ich habe meine Besitztümer bewusst reduziert, weil ich vieles nicht brauche. Das ist aber individuell und bei jeder Person anders.
Und nur, weil jemand ein materialintensives Hobby hat, heißt das noch lange nicht, dass die Person nicht minimalistisch lebt!
… nicht unrealistisch!
Beim Minimalismus geht es nicht darum, alles einfach wegzugeben und fast nichts mehr zu besitzen.
Sondern darum, Dinge, die man weder besonders mag noch nutzt, loszulassen.
Daher ist es nicht nötig, gleich zu Beginn Sicherheitspuffer- bzw. Vorsorge-Gegenstände wie Notfallmedikamente, Ersatzteile für Geräte oder spezielle Werkzeuge auszumisten.
Besser ist es, mit den Basics anzufangen.
Mit den Tischsets, den Plastikschüsseln, den Küchenmaschinen, den Schuhanziehern, den Inhaliergeräten, den Teelichthaltern, den Schreibblöcken, ungeliebten Schuhen, un- und ausgelesenen Büchern.