Spielsachen, soweit das Auge reicht.
Schleichtiere, Puppen, Duplos, Matchboxautos und Holzgemüse vermehren sich wie Tribbles und breiten sich in der ganzen Wohnung aus. Jeden Tag aufs Neue.
Haufenweise Spielzeug, Unordnung und Chaos müssen nicht sein.
Hier erfährst du, warum Minimalismus nicht nur Eltern, sondern auch Kindern guttut und wie du Minimalismus mit Kindern umsetzt.
Jetzt auch als Folge 71 des Frugales-Glück-Podcasts!
1. Was ist Minimalismus mit Kindern?
Minimalismus beginnt zwar häufig mit Ausmisten, geht aber weit darüber hinaus.
Für mich bedeutet Minimalismus, sich auf das zu beschränken, was man wirklich braucht.
Das können materielle Gegenstände (Spielsachen, Kleidung, Pflegeprodukte) sein, aber auch Aktivitäten (Lernen, Ausflüge, Reisen) und Gewohnheiten (Tagesablauf, Einkaufen, Essen, Wohnen, Schlafen, Bildschirmgebrauch).
Minimalismus mit Kindern erschöpft sich nicht darin, einmal das Kinderzimmer auszumisten und dann so weiterzumachen wie vorher.
Minimalistisch leben mit Kindern bedeutet, sich in allen Lebensbereichen auf das zu besinnen, was ausreicht, was zufrieden macht.
Muss man wirklich 30 Euro im Café oder 150 Euro im Freizeitpark ausgeben?
Oder tun es auch die Kekse und der Saft auf der Parkbank? Vielleicht sind die Kleinen mit einem Ausflug an den Fluss oder in den Wald genauso glücklich?
2. Warum Minimalismus mit Kindern?
Minimalismus tut Kindern und ihren Eltern gleichermaßen gut.
Als Mama oder Papa sparst mit Minimalismus Geld, Zeit und Energie.
- Geld, weil du insgesamt weniger konsumierst, niedrigere Ausgaben hast und weniger brauchst.
- Zeit, weil du weniger aufräumen musst, nicht mehr so lange mit dem Chauffieren zu Aktivitäten beschäftigt bist und insgesamt weniger deiner Zeit verplanst.
- Energie, weil ein klares, aufgeräumtes Zuhause dazu führt, dass auch du klarer und aufgeräumter im Kopf bist. Deine Kinder sind ausgeglichener – und das wirkt sich positiv auch auf dich aus.
Deine Kinder profitieren vom Minimalismus, weil weniger Zeug und weniger To Do’s Stress reduzieren und entschleunigen.
Viele Kinder wachsen im Überfluss auf. Berge von Spielsachen, Fernseher, Tablet und Smartphone, Mal-, Musik-, Tanz-, Sportkurse.
Wann können Kinder mal abschalten?
Wann ist Zeit für Langeweile, Trödeln, Herumhängen, freies Spielen?
Wer hat eigentlich beschlossen, dass Vierjährige das Leben Erwachsener führen müssen?
Gibt es nicht früh genug feste Strukturen, Vorgaben, Lernen nach Plan, Noten, Stillsitzen und den ganzen Scheiß?
Was für Kinder wichtig ist: freies Spielen, freies Entdecken, freies Lernen.
Und das geht am besten in der Natur und in einer minimalistisch eingerichteten Wohnung.
Je weniger Sachen um sie herum sind, umso fokussierter und kreativer spielen Kinder. Probier’s mal aus!
3. Minimalismus mit Kindern: Spielsachen
3.1 Sachen zum Spielen
Spielsachen und Sachen zum Spielen sind nicht dasselbe. Sie verhalten sich etwa so zueinander:
Viele Dinge, mit denen meine Tochter spielt, sind keine Spielsachen, sondern einfach Sachen, die sie zum Spielen verwendet.
Zum Beispiel ihre geliebte türkise Decke. Die Decke wird zum Prinzessinnenkleid, zum Monsterkostüm, mit ihr baut sie Höhlen und deckt ihre Stofftiere zu, wenn sie mal wieder ins Krankenhaus müssen.
Minimalismus mit Kindern lässt sich leichter umsetzen, wenn du auf multifunktionale Gegenstände setzt. Hat ein Spielzeug nur eine Funktion (das Kind drückt einen Knopf, der rosa Elefant spuckt einen Ball aus), darf es gehen. Besonders minimalistisch sind Spielsachen, die du auch benutzen kannst.
Hier ein paar Beispiele:
- Ein Teller aus Bambus ist für Babys spannend: wie fühlt er sich an, wie dreht er sich, was passiert, wenn ich ihn umdrehe…
- Frühstücks- bzw. Schneidebrettchen können Kleinkinder verwenden, um Gemüse zu „schneiden“, ihren Stofftieren und Puppen Essen zu servieren oder als Unterlage für einen Turm aus Holzklötzen.
- Halstücher können Windeln, Kleidung oder Bettdecken für Puppen und Stofftiere sein, Wäsche, die aufgehangen werden muss, eine Mütze gegen die Sonne in der Wüste, ein Band, um Autos abzuschleppen, etwas, um Knoten zu üben…
Du brauchst für deine Kinder keine „pädagogisch wertvollen“ Spielsachen zu kaufen. Sie brauchen keine Steckbilder mit bunten Steinen, um Farben zu lernen. Oder Kartenspiele mit ach so glücklichen Bauernhoftieren, um bis 5 zu zählen.
Kinder lernen in und an der Welt. Die Welt und alle echten Gegenstände in ihr sind an sich schon pädagogisch wertvoll und lehrend.
3.2. Minimalistisch malen und basteln mit Kindern
Die Oma väterlicherseits hat eine Schwäche für Stifte.
Buntstifte, Wachsmalstifte, Gelroller, Kohlestifte, Filzstifte, Fineliner, Aquarellstifte, Textmarker (zum Zeitpunkt meines Auszugs besaß M mehr als 10 Textmarker) – und natürlich noch Wassermalfarben.
Abgesehen von den Textmarkern hat meine dreijährige Tochter bei Papa und Oma geschätzt mehr als 200 Stifte zur Verfügung.
Malen kann sie immer nur mit einem.
Eine minimalistische Malausstattung könnte so aussehen:
- Buntstifte
- Wasserfarben & Pinsel
- Kreide für die Straße
- weiße Blätter oder ein Malblock
Auch zum Basteln brauchst du keine hundertteiligen Sets oder Bastelbücher. Nimm einfach, was da ist und lasse deiner Fantasie freien Lauf.
- Knete (hier findest du eine Anleitung zum Selbermachen)
- Wolle
- Nadeln
- Karten, Pappe, Papier, Zeitschriften
- Schere
- Locher
- leere Toilettenpapierrollen
- Zahnstocher
- bunte Herbstblätter
- Kastanien, Eicheln…
4. Erinnerungsstücke und Kunstwerke
Stell dir vor, du bewahrst sämtliche Basteleien und Kunstwerke deiner Kinder auf. Willst du in sechs Jahren einen Storage-Raum anmieten?
Bei Erinnerungsstücken hilft, sie erst gar nicht zu solchen werden zu lassen.
Heb nicht alle Bodys in Größe 50 auf, sondern nur einen. Leg das Lieblingsstofftier oder das erste Paar Schuhe in die Erinnerungskiste, nicht die ganze Armada.
Geheimtipp: Lagere Erinnerungsstücke bei deinen Eltern zwischen und schau, ob du sie vermisst – oder vergisst.
Bastelsachen und Kunstwerke sind emotional leichter zu handhaben, aber dafür in der Masse und Häufigkeit ihres Auftauchens schwer zu kontrollieren.
3 Tipps für mehr Minimalismus mit Kinderkunstwerken:
- Wechselausstellungen: Reserviere einen Ehrenplatz für besonders schöne Bilder in einem Rahmen. Belasse es bei einem Bilderrahmen pro Kind. Kommt ein neues Kunstwerk, geht das alte.
- Fotografiere die kreativen Meisterwerke. So werden sie gewertschätzt, ohne physischen Platz einzunehmen.
- Bewahre Bastel- und Malereien nicht zu lange auf. Schnittblumen lässt du nicht wochenlang auf dem Tisch stehen, aber das bedeutet nicht, dass du ihren Anblick nicht genossen hast.
Mehr darüber kannst du hier nachlesen:
- Fräulein im Glück: Kinderkunst und Basteleien aufbewahren oder wegwerfen?
- Abundant Life With Less: Decluttering Kids’ Artwork: How to Display, Store and Trash It
5. Minimalistische Kindergarderobe
Kinder brauchen viel weniger Kleidung, als du denkst. Ein schöner Nebeneffekt: weniger Kleidung, weniger Wäsche!
In meinem Buch Minimalismus mit Kindern erkläre ich ausführlich, wie du eine Caspsule Wardrobe für Kinder erstellt.
5 Tipps für mehr Minimalismus mit Kindern in Bezug auf Kleidung:
- Gewöhne dir ab, Kinderkleidung zu shoppen. Die Sachen sind so niedlich und hübsch, dass sie mehr zum Kauf verführen als Erwachsenenkleidung.
- In Belgien unbekannt, in Deutschland nicht wegzudenken: Die Matschhose! Eine Matschhose ersetzt zehn Hosen, die ständig schmutzig sind.
- Die meisten Menschen besitzen zu viele Socken und Unterhosen, das gilt auch für Kinder. Du wäschst (mindestens) einmal pro Woche, wofür dann 30 Schlüpfer und 20 Paar Socken?
- Denk auch an die Accessoires: Selbst von Lätzchen, Haarbändern, Handschuhen und Schals kann Kind zu viel haben.
- Einige Kinder sind sehr wählerisch bei Kleidung. Meine Tochter trägt am liebsten Rosa und (Elsa-)Blau. Bevor alle anderen Farben zu Schrankleichen werden, sortiere ich sie aus und kaufe nichts mehr in Gelb, Grün und Rot.
Höre diesen Abschnitt als Episode 73 des Frugales-Glück-Podcasts:
6. Minimalismus und Kinderbücher
Herrje, Minimalismus bei Büchern?
Auch Kindern können Bücher ein Klotz am Bein sein!
Da E-Books erst für größere Kinder in Frage kommen, hier meine Ideen für Minimalismus mit Kindern bei Büchern:
- Bücher regelmäßig aussortieren: nicht altersgerecht, nicht interessant = kann weg
- Leihen statt kaufen: Mache Besuche in der Bücherei zu einer regelmäßigen Aktivität mit deinen Kindern.
- Informiere dich über öffentliche Bücherschränke in deiner Nähe. Sie machen das Weggeben von Büchern kinderleicht. 😉
- Animiere deine Kinder, Bücher mit Freund:innen zu tauschen.
7. Minimalistische Freizeitaktivitäten mit Kindern
Aktivitäten
Musikschule, Malen, Tanzen, Fußball, Schwimmen…
Freizeitstress ist Mist, erst recht bei Kindern.
Kinder sollen gar nichts müssen, das kommt noch früh genug. Und wenn sie schon zur Schule gehen, ist das genug gezieltes Lernen.
Natürlich kannst du deinen Kindern Kurse und Aktivitäten anbieten, an denen sie Interesse zeigen. Sie sollten aber nicht auf Teufel komm raus einem festen Lernprogramm neben der Schule folgen.
Wenn dich dieses Thema interessiert, lege ich dir das Buch Simplicity Parenting* von Kim John Payne ans Herz.
Ausflüge
Neulich war ich mit meiner Tochter im Wald. Es war Herbst, und M sah das erste Mal Tannennadeln. Sie waren rot und es waren sehr viele. Ich lag eine Stunde auf dem Waldboden, während M mit den Nadeln spielte.
Kinder begeistern sich für die einfachsten Dinge. Grandiose Action-Ausflüge in Freizeitparks sind eher abstumpfend als inspirierend.
Gerade Kleinkinder sind mit Kleinigkeiten zufrieden. Streichelzoo, Bauernhof oder Wildpark sind prima, es muss nicht der teure Zoo mit Tieren aus der Savanne sein. (Zumal Zoobesuche in ethischer Hinsicht zweifelhaft sind.)
Freizeitplanung als Familie
Nach der Trennung von meinem Freund stellte ich fest, dass meine Freundinnen mit Kindern nur selten Zeit haben. Ich musste mich mindestens einen Monat im Voraus bei ihnen melden, um mal abends zusammen für zwei Stunden in die Kneipe zu gehen oder am Wochenende gemeinsam einen Kaffee zu trinken.
Minimalismus mit Kindern bedeutet für mich auch, nicht jedes Wochenende zu verplanen, sondern Zeit zu lassen für zielloses Herumhängen und spontane Begegnungen.
8. Minimalistisch essen mit Kindern?
Kinder lieben Süßes und Fast Food, aber muss man das noch verstärken?
Ich kenne viele Eltern, die ihren Kindern überwiegend Fischstäbchen, Würstchen, Pommes, Weißbrot und Milchbrötchen anbieten.
Nach dem Kindergarten ein Bonbon, abends einen Keks mit Milch.
Das ist alles nicht gesund, sollte Ausnahme („Spaßessen“) und nicht die Regel sein.
Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Obst sind für mich die Basis einer gesunden Kinderernährung.
Um all diese Dinge (Haferflocken, Dinkel, Kichererbsen, Linsen, Walnüsse, Kürbiskerne, Äpfel) in Kinder hineinzubekommen, braucht es keine aufwändigen Kindergerichte.
Simpel kochen, auch das ist Minimalismus mit Kindern! 🙂
Und das geht so:
- Geduldig sein und unbekannte oder unbeliebte Lebensmittel immer wieder anbieten.
- Verschiedene Zubereitungsmethoden ausprobieren. Gedünsteter Rosenkohl schmeckt ganz anders als Ofengemüse-Rosenkohl.
- Wirf nicht alles zusammen, sondern biete Komponenten getrennt an. Das macht es den Kindern leichter, sich zu nehmen, worauf sie Lust haben.
- Beziehe die Kinder mit ein. Sucht Gerichte gemeinsam aus, geht einkaufen, kocht zusammen.
Mit Kindern kochen ist übrigens mein Geheimtipp! Ihr verbringt Qualitätszeit miteinander und die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder die Prinzessböhnchen, die sie selber geschnitten haben, auch essen, ist ziemlich hoch. Und mit der richtigen Haltung macht es außerdem richtig Spaß!
9. Wohnen
Brauchen Kinder ein eigenes Zimmer?
- Babys: Nein.
- Kleinkinder bis 3 Jahre: Nein.
- Kinder ab 3 Jahre: Hier kommt es auf eure Familie an, schlaft ihr alle zusammen? Oder möchtet ihr, dass das Kind getrennt schläft?
Falls ihr wie wir auf dem Boden schlaft, ließe sich letzteres Szenario sogar in einer Zweizimmerwohnung umsetzen. Meine Tochter könnte im Schlafzimmer schlafen, ich im Wohnzimmer. Bodenbetten sind schnell weggeräumt, daher könnte sie tagsüber in beiden Räumen spielen.
Hier sieht man mal wieder, wie Minimalismus bares Geld spart. Wer kein fest installiertes Bett braucht, muss für ein Zimmer weniger Miete bezahlen!
10. Minimalismus mit Kindern ist nachhaltig
Weniger Zeug, mehr Nachhaltigkeit!
Wenn du Minimalismus so verstehst wie ich, wirst du automatisch nachhaltige(re) Entscheidungen fällen.
Zum Beispiel keine Einwegprodukte mehr kaufen:
- Stoffwindeln statt Einwegwindeln
- Stofftaschentücher und Waschlappen statt Feuchttücher
- Obst statt Quetschies
Und insgesamt nachhaltiger konsumieren:
- Gebrauchte Dinge kaufen (Spielsachen, Schuhe, Kleidung)
- Saisonales und regionales Obst und Gemüse essen
- Dich für eine überwiegend pflanzliche Ernährung entscheiden
11. Zwinge ich meinen Kindern Minimalismus auf?
Und das Kind? Leidet es nicht darunter? Vergleicht es sich nicht mit anderen? Ist es nicht neidisch?
- Kinder profitieren von einer minimalistischen, reduzierten Umgebung. Ihnen fällt es leichter, sich zu konzentrieren und auf eine Sache zu fokussieren.
- Minimalismus regt die Fantasie an und fördert die Sprachentwicklung. Neulich war ich mit meiner dreijährigen Tochter im Wald spazieren und auf ihre Initiative haben wir Grimms Märchen mit Stöckern nachgespielt. Fantasie bedeutet, ein Ding kann für ein anderes stehen. Das muss den Mitspielenden erklärt werden (Sprachentwicklung).
- Sind Kinder an eine minimalistische Umgebung gewöhnt, ist das für sie der Normalzustand. Sie fühlen sich nicht als Außenseiterinnen.
- Kinder wollen immer die Spielsachen anderer Kinder – unabhängig davon, ob ihr Zimmer bereits aus allen Nähten platzt oder nicht.
- Kinder profitieren davon, nicht (materiell) alles zu bekommen, was sie möchten.
- Minimalismus hilft, zu verstehen, dass Wünsche Wünsche sind und man nicht alles immer (selber) haben muss. Und dass man keine tausend Spielsachen braucht, um Spaß zu haben und richtig gut zu spielen.
12. Minimalismus macht das Leben mit Kindern leichter
Bevor ich Kinder hatte, habe ich es so oft gehört:
Mit Kindern wird das Leben kompliziert und schwierig!
Darauf warte ich immer noch.
Ich finde: Das Leben mit Kindern ist so kompliziert oder einfach, wie du es dir machst.
Und Minimalismus hilft dabei, es einfach zu halten.
Mein Leben ist so wie vorher, nur dass ich noch ein fröhliches, kluges und obertolles kleines Wesen an meiner Seite habe. ♥️
Was ist deine größte Herausforderung bei Minimalismus mit Kindern? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!
13 thoughts on “Minimalismus mit Kindern: 15 Tipps gegen das Chaos und den Überfluss”
Ganz ganz toller Beitrag! toll geschrieben. Danke!
Liebe Michelle,
vielen Dank! 🙂
Herzliche Grüße
Marion
Ich finde diesen Beitrag super toll, ermunternd und hilfreich und fühle mich verstanden. Bin gerade zum ersten Mal schwanger (derzeit 37. ssw) und mein ungeborenenes Kind hat jetzt schon sooooo viele Sachen, ,,die man unbedingt braucht“. Und das wird mit Garantie nicht besser.
Ich bin auch sehr minimalistisch angehaucht und wollte das auch an mein Kind weitergeben. Ich sehe es auch so, dass man sich auf’s Wesentliche konzentrieren sollte und nicht jeden Mist braucht.. Leider wird man mit so einer Meinung oft blöd angeguckt und teilweise als so etwas wie eine ,,Rabenmutter“, ,,geizig“ oder sonstwie abgestempelt. In dieser Gesellschaft ist ein fokussiertes, minimalistisches Leben (vor allem mit Kind) echt schwierig. Ich hoffe, dass ich meinen Verwandten, Bekannten und Freunden meine Ansicht noch näherbringen kann, vor allem, damit mein Kind nicht ständig von allen Seiten mit (unnötigen) materiellen Dingen verwöhnt und betuddelt wird.
deinen Beitrag werde ich mit Sicherheit dem einen oder anderen zeigen. 🙂
Hallo Tine,
vielen Dank für deinen Kommentar und das tolle Lob.
Wie ist es dir mittlerweile ergangen? Wie setzt du Minimalismus mit deinem Baby um?
Herzliche Grüße
Marion
Danke, für deinen Text. Total inspirierend und so wahr. Ich liebe Minimalismus 🫶🏼
Was mir super schwer fällt, sind die Geburtstage und die anderen Feste im Jahr.. Diese Massen an Geschenken für die Kinder von Familienmitgliedern.. man kennt’s. Jeder möchte etwas schenken um vor allem nicht nur eine und erst recht keine preiswerte Sache. Es sind alles tolle Sachen, aber zu viele und man braucht sie in den meisten Fällen nicht wirklich.. Schön finde ich Bastelsachen, Kreppapier zum Schneiden etc. Oder Badebomben, Seifenblasen, Kreide etc. Etwas, was sich mit der Zeit aufbraucht und das Kind fördert.. aber die meisten Sachen sind der typische „Schrott“, der irgendwann kaputt geht, im Weg rumsteht oä.
Das belastet mich etwas. LG
Hallo Luisa,
das Problem kenne ich. 😉
Hast du versucht, deutlich zu kommunizieren, welche Art von Geschenken du für deiner Kinder möchtest?
Falls das nicht klappt: weiterverkaufen und es die Schenker wissen lassen. Das klingt zwar radikal, verringert aber die Geschenkeflut nachhaltig.
Ich werde mal eine Podcastfolge dazu machen, danke für die Inspiration!
Herzliche Grüße
Marion
Ich stimme dir in sehr vielen zu, bis auf das eigene Zimmer. Mein Sohn ist 2,5 und seit einiger Zeit macht er die Tür zu um sich in Ruhe zu beschäftigen. Ich finde es gehört zur Autonomie-Entwicklung dazu, einen eigenen Raum zu haben und sich abgrenzen zu können.
Hallo Sabrina,
da stimme ich dir zu, allerdings konnte meine Tochter das immer auch ohne eigenes Zimmer.
Wenn sie sieben oder acht ist, wird sich die Situation sicher noch einmal ändern.
Herzliche Grüße
Marion
Ein sehr schöner Beitrag. Wir wollen auch ein eher minimalistischeres Familienleben führen. Für das Kind ist es aktuell nicht einfach. Es siegt wie andere Kinder zum Geburtstag ein ganzes Sofa voller Geschenke bekommt und will das nun auch unbedingt haben.
Hallo Denise,
das ist in der Tat eine Herausforderung. Wie alt ist dein Kind?
Was bei meiner Tochter funktioniert, ist, ihr immer wieder bewusst zu machen, wie super sie mit wenigen Dingen spielen kann.
Dass mehr Spielsachen ihre Kreativität eher behindern als fördern. Neulich hat sie sogar freiwillig zehn Stofftiere aussortiert, weil es ihr „zu viele“ waren. Meiner Erfahrung nach beginnt es mit vier Jahren, dass Kinder das nachvollziehen können.
Herzliche Grüße
Marion
Liebe Marion,
mein Kind wird im März 4. Es ist sehr schwer und ich habe auch Angst ihn zu enttäuschen. Auf der anderen Seite gab es zu Weihnachten einiges an Geschenken und damit wird kaum bis gar nicht gespielt. Das muss ich mir immer wieder in Erinnerung rufen und wir werden auch in Zukunft verstärkt darüber aufklären und Bewusstsein schaffen.
Vg Denise
Bin erst jetzt auf diesen tollen und motivierenden Beitrag gestoßen. Wirklich schön, in der Schwangerschaft verstanden zu werden, dass man nicht jeden Trend mitmacht und alles (Kleidung 4 Nummern größer, verschiedenste Outfits, zig Liegeflächen, Mobiles, Kuscheltiere usw.) im Vorhinein braucht allein für die Erstausstattung.
Oft fühle ich mich nicht ganz verstanden, weil ich nahezu alles, insbesondere Kleidung, gebraucht kaufe, die ja dennoch oftmals kaum oder sogar ungetragen ist. Dabei ist Babykleidung besser hautverträglich, wenn sie ein paar mal gewaschen wurde, also sogar eine win-win-Situation!
Ich hoffe, ich kann den Minimalismus auch fortführen, wenn die Kinder älter sind. Mit meinem Mann habe ich mich geeinigt, dass zum Geburtstag von Freunden und Verwandten Erlebnisse oder mit uns klar abgestimmte Spielsachen, Kleidung usw. geschenkt werden sollen, die die Kinder auch wirklich haben möchten und verwenden. Oder bevorzugt grade in den ersten Jahren, wenn Kinder noch gar nicht explizite Sachwünsche haben, einfach die Kontonummer durchgeben. Davon haben sie viel mehr als von einem übervollen Spielzimmer.
Ich selbst bin im totalen Überfluss groß geworden und hatte lange Schwierigkeiten mit von Materiellem zu trennen. Meine Wohnung war gefühlt immer zu klein, die Zimmer zu voll und die Arbeit damit immer aufwändig. Zu wissen, ich könnte mir alles kaufen, aber ich brauche es nicht um glücklich zu sein, erfüllt mich viel mehr als zig Dekoelemente, Handtaschen, Bücher, usw. die nur rumstehen.
Hallo Kathy,
vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Es ist wirklich Wahnsinn, wie der Konsum von Babyartikeln schon in der Schwangerschaft anfängt. Die zig Liegeflächen! 😂
Ich habe es so erlebt, dass Kinder, die daran gewöhnt sind, eine begrenzte Menge an Spielsachen zur Verfügung zu haben und nicht alles zu bekommen, was sie haben wollen, im Grunde genommen damit zufrieden sind und es gar nicht hinterfragen. Meine Tochter ist sogar stolz darauf, dass sie nur Dinge besitzt, mit denen sie wirklich gerne spielt, weil sie sieht, dass ihre Freundinnen viel Krempel haben, der nur herumliegt und Unordnung erzeugt. 😉
Wie hast du es denn geschafft, dich von dem Überfluss deiner Kindheit und den materiellen Dingen zu trennen?
Herzliche Grüße
Marion