Warum Minimalismus?
Minimalismus stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Die Antwort ist: Das Glück liegt nicht in den Dingen, sondern in dir selbst.
Beim Minimalismus geht es nicht um hippes Design, weiße Wände und dänische Sessel.
Minimalismus ist nicht (nur) für Reiche, Hippies oder Gescheiterte.
Minimalismus hat nichts mit Verzicht zu tun.
Minimalismus zeigt dir, wie du mit mehr Einfachheit in deinem Leben glücklich bist.
Das Credo des Minimalismus ist: Beschränke dich im Materiellen und entfalte deine innere Fülle.
1. Das Problem: Wir haben alles und sind nicht glücklich.
Wir führen ein absurdes Leben in einer absurden Welt:
- Wir hetzen von A nach B und sind ständig gestresst.
- Wir haben keine Zeit für unsere Kinder, für gutes Essen, Bewegung, Pausen und Müßiggang.
- Dabei verbringen wir täglich mehrere Stunden mit unserem Smartphone. (Waren es 2019 noch zweieinhalb Stunden, spricht eine neuere Studie aus dem Jahr 2020 gar von 3,7 Stunden Handynutzung.)
- Wir arbeiten viele Stunden in der Woche in Jobs, die uns nicht gut tun.
- Das Geld, das wir für unsere Arbeit bekommen, geben wir in unserer spärlichen Freizeit für Dinge aus: Miete, Auto, Möbel, Kleidung, Haushaltsgeräte, Wochenendtrips.
Sind wir glücklich?
Noch nie standen uns so viele Möglichkeiten offen, verfügten wir über ein solches Maß an Freiheit und Wohlstand wie zurzeit.
Und dennoch waren wir nie weiter von uns selbst entfernt als jetzt.
Das Modell arbeiten, um zu konsumieren und konsumieren, um zu arbeiten ist an seine Grenzen gekommen.
Nicht nur beuten wir die begrenzten Ressourcen unseres Planeten aus, leben auf Kosten von Menschen in anderen Teilen der Welt und derer kommender Generationen – mit unserer Art zu leben beuten wir auch uns selbst aus.
Wir kaufen und kaufen und kaufen – und sind immer noch nicht glücklich.
Den Mangel an Fülle und die innere Leere kompensieren wir mit Konsum, Essen, Ablenkungen und Events.
(Ja, auch das minimalistische Credo Erlebnisse statt Dinge kann leicht konsumistisch genutzt werden.)
2. Die Ursache: Warum wir unzufrieden sind
Wir alle sind auf der Suche nach einem guten Leben, nach Glück und Zufriedenheit.
Aber die Art, wie wir leben, macht uns nicht glücklich.
Die These des Minimalismus ist:
Das Glück liegt nicht in den Dingen.
Es liegt in uns selbst.
Die Dinge verwirren uns nur und versperren den Zugang zu uns selbst.
Minimalismus stellt die Art, wie wir besitzen und konsumieren in Frage.
Wenn du bis hierher gelesen hast, kennst du wahrscheinlich die üblichen Argumente gegen die Anhäufung von Dingen:
- Der Kleiderschrank ist proppenvoll und du weißt trotzdem nie, was du anziehen sollst.
- Deine Küchenschränke sind voller unnützer Utensilien.
- Du zahlst mit deiner Miete den Platz für Dinge, von denen du die meisten gar nicht brauchst.
- Wegen deiner Bücher- oder Schallplattensammlung zögerst du, umzuziehen.
- In dein Reisegepäck passen zwei Kleinkinder.
- Du verbringst viel Zeit mit Putzen und Aufräumen.
Aber beim Besitzen geht es nicht allein um die Anhäufung von Dingen.
Es geht um deine innere Haltung.
Alles, was wir in unser Leben lassen, ob materiell oder immateriell, hat einen Effekt auf uns.
Die Dinge, mit denen wir uns umgeben, wirken auf unser Inneres.
Ist unsere Umgebung klar und aufgeräumt, kann sich auch unser Geist besser fokussieren.
Minimalismus stellt nicht nur den Konsum materieller Dinge in Frage, sondern auch die Art und Weise, wie wir unsere Zeit verbringen.
- Bist du jeden Samstag auf der Suche nach Schnäppchen?
- Verbringst du deinen Feierabend regelmäßig an der Supermarktkasse?
- Lenkst du dich mit Wochenendtrips und dem Besuch von Veranstaltungen von dir selbst ab?
- Wartest du auf das Wochenende oder auf den nächsten Urlaub, um glücklich zu sein?
Wir tun so, als würden wir ewig leben.
Als könnten wir das Glück aufschieben und weiter versuchen, durch Haben und Kaufen glücklich zu sein.
Dabei leben wir nur einmal.
Wenn wir alt sind und auf unser Leben zurückschauen, woran werden wir uns erinnern?
Woran wollen wir uns erinnern?
3. Die Lösung: Warum Minimalismus glücklich macht
Sich physisch von Dingen zu trennen ist zugleich eine psychische Befreiung.
Das Aufräumen im Außen ist ein Aufräumen im Innen.
Minimalismus richtet sich nur vordergründig auf das Materielle.
Hinter dem Ausmisten und Loswerden von Dingen steht die Rückbesinnung auf uns selbst.
Der Minimalist verzichtet nicht um des Verzichts willen.
Die achtsame Beschränkung auf das materiell Notwendige ist nur das Mittel, um einen Zugang zu sich selbst zu finden.
Wie das funktioniert, wie und warum Minimalismus glücklich macht, erfährst du im zweiten Teil Warum brauchst du Minimalismus? Zweites Manifest des Minimalismus.
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Jetzt bin ich gespannt auf deine Meinung: Was ist für dich Minimalismus? Welche Bedeutung haben materielle Dinge in deinem Leben?
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