Wie ich aufgehört habe, Kaffee zu trinken – und warum ich wieder angefangen bin

Ist das Leben ohne Kaffee besser? Wie ich aufgehört habe, Kaffee zu trinken – und warum ich wieder angefangen bin

Ich habe für zwei Monate aufgehört, Kaffee zu trinken – und es war ganz leicht. Warum ich mir den Kaffee abgewöhnen wollte und wie ich den Kaffeeentzug geschafft habe, erfährst du in diesem Beitrag.

Außerdem: Wieso ich wieder angefangen habe mit dem Kaffeetrinken und was das mit Italien zu tun hat. 🙈

Höre diesen Beitrag als Folge 113 des Frugales-Glück-Podcasts:

Ich habe immer viel Kaffee getrunken

In der elften Klasse habe ich das systematische Kaffeetrinken angefangen. Der Religionsunterricht war so langweilig, was gabs da Schöneres als einen Dreiviertelliter Kaffee aus Omas gelber Plastikthermosflasche mit Kreis-Relief?

Wie ich aufgehört habe, Kaffee zu trinken – und warum ich wieder angefangen bin

Und so ging die Kaffee-Karriere weiter, der Kaffee wurde besser (von löslichem Aldigranulat zu starkem italienischen Espresso), die Menge eher nicht.

Zuletzt trank ich vier Tassen Kaffee am Tag, plus vier Tassen entkoffeinierter Kaffee (zählt ja nicht, oder?)

Meine Art der Kaffeezubereitung würde ich als ziemlich minimalistisch bezeichnen:

  1. Wasser kochen
  2. Kaffeepulver in die Tasse
  3. Kochendes Wasser über das Kaffeepulver gießen
  4. Fertig!

Filterkaffeemaschine, Espressomaschine, Kapselmaschine, French Press, Mokkakanne – alles nicht nötig.

Und es endet nicht beim Kaffee.
Schwarzen und grünen Tee konsumierte ich ebenso gern, wenn auch nicht in denselben Mengen. (Und nicht in entkoffeinierter Form.)

Was gibt es Schöneres als einen starken schwarzen Tee zum Sonntagsbrötchen?

Und grüner Tee ist doch gesund, wenn man mindestens zwei Tassen am Tag trinkt?

Warum wollte ich aufhören, Kaffee zu trinken?

Der Hauptgrund für mich, keinen Kaffee mehr zu trinken, war die Abhängigkeit.

Trinke ich Kaffee, muss ich jeden Tag Kaffee trinken. (Dasselbe mit Zigaretten. Anders als andere kann ich nicht zwei Zigaretten im Jahr rauchen und ansonsten Nichtraucherin sein. Entweder ich rauche oder nicht, ein Zwischending gibt’s nicht. Wie ich viermal mit dem Rauchen aufgehört habe, kannst du hier nachlesen: Rauchen aufhören: Wie ich es 4-mal geschafft habe. Plus: So wirst auch du endlich Nichtraucher:in

Ein Morgen ohne Kaffee – undenkbar.

Keine Ahnung, ob das eher eine körperliche oder eine psychische Abhängigkeit ist. Ich weiß nur, dass es lästig ist, besonders unterwegs.

Du wachst morgens im Fernbus auf und hast keinen Zugang zu Kaffee. 😱

Du fährst mit einer Freundin in die georgischen Berge und kaufst dir nach der Ankunft erstmal drei Kaffee zum Mitnehmen, weil die Kioskdame bei geringerer Abnahme die Maschine erst gar nicht anwirft. 🥴

Du übernachtest bei Leuten, die keinen Kaffee zuhause haben. 😵‍💫

Außerdem ist Kaffee nicht ganz billig. Mein italienischer Espresso ist zwar günstiger als die ganzen irren Kapseln, die es so gibt, kostet aber dennoch mehr als Wasser und Kräutertee.

Im Nikibrah-Coaching habe ich gelernt, dass Kaffee kein Genussmittel ist, sondern ein Aufputschmittel, das das zentrale Nervensystem schädigt.

Kaffee gibt dir Energie, Energie, Energie – bis die Wirkung nachlässt (oder du nicht mehr nachtanken kannst oder willst) und du schließlich ziemlich erschöpft und müde bist.

Das entspricht auch meiner Erfahrung: Kaffee lässt mich Müdigkeit nicht spüren, ich bin den Vormittag über energiegeladen. Bis ich schließlich gegen 15 Uhr einbreche und es vorbei ist mit der Tatkraft.

Besonders bei Menschen, die unter Heißhunger, Überessen oder ständigem Snacken am Nachmittag leiden, könnte es einen Zusammenhang des Essverhaltens mit dem Kaffeekonsum geben.

Wenn das auf dich zutrifft, schau dir doch mal deinen Kaffeekonsum an. Kann es sein, dass du deine Müdigkeit und Erschöpfung mit Kaffee unterdrückst?

Und dir dann die fehlende Energie durch Süßigkeiten oder süße Brote am Nachmittag oder Abend wieder reinholst?

Mich stören diese Faktoren (Abhängigkeit, Kosten, Energielevel) schon eine ganze Weile, also habe ich das bereits erwähnte Coaching als Anlass genommen, mir den Kaffee abzugewöhnen.

Kaffee absetzen – Wie gehst du am besten vor?

Ich neige zwar zu Extremen, habe es aber beim Kaffeeverzicht langsam angehen lassen und das schwarze Gold 🤣 schrittweise abgesetzt.

In der ersten Woche startete ich mit drei Tassen täglich. Diese Menge habe ich gleich auf eineinhalb Tassen reduziert und dann eine Woche lang nur eine halbe Tasse Kaffee getrunken.

In der zweiten Woche trank ich jeden Tag nur noch jeweils eine Tasse koffeinfreien Kaffee und grünen Tee.

Die dritte Woche bestand nur noch aus grünem Tee, den ich zu Beginn der vierten Woche ganz wegließ und nur noch Wasser, Kräuter- und Früchtetee trank.

Das Ganze habe ich in einer schicken Excel-Tabelle dokumentiert.

(Hat jetzt nichts mit Kaffee abgewöhnen zu tun, aber wenn du deine Finanzen tracken willst, kann ich dir mein topklasse System aus Google Formularen und Tabellen empfehlen, hier erfährst du mehr darüber: Einfache Haushaltsbuch-Vorlage für PC und Handy erstellen)

Wie war es, keinen Kaffee mehr zu trinken?

Mir fiel es überraschend leicht, auf Kaffee zu verzichten.

Ich hatte schon einmal nach der Geburt meiner Tochter aufgehört, Kaffee zu trinken, damals allerdings mit der radikalen Methode (von heute auf morgen Kaffee weglassen). Drei Tage wurde ich von schlechter Laune und Kopfschmerzen geplagt.

Was war dieses Mal anders?

Das lange Ausschleichen des Kaffeekonsums hat mir gut getan. Ich habe regelrecht gemerkt (oder es mir eingebildet), wie mein Körper von all dem Koffein und Teein entgiftet.

Nebenwirkungen gab es keine.

Allerdings war ich in den zehn Tagen nach der letzten Tasse grünen Tees sehr müde. Ich konnte mich zu beliebiger Tageszeit hinlegen und sofort einschlafen.

Keine Ahnung, ob das vom Absetzen des Kaffees kam oder von der üblen Low-Carb-Diät, die Teil des Coachings war.

5 Wochen nach Kaffee-Entzug: Wie geht es mir jetzt?

Fünf Wochen nach dem Verzicht auf Kaffee war meine Antwort: Super!

Kaffee fehlte mir überhaupt nicht.

In Cafés gehe ich eh nicht so gern, der Kaffee ist viel teurer als zuhause und schmeckt nicht besser.

Meine Haltung zum Kaffee hat sich dann wieder geändert. Nach zwei Monaten habe ich mit dem Coaching bei Nikita aufgehört, meine Ernährung hat sich wieder entspannt und hat gemeinsam mit mir zurück in eine Balance gefunden. Ich esse mehr Gemüse, mehr Kohlenhydrate, überhaupt wieder Vollkornprodukte und freue mich daran, nicht mehr ständig vorkochen zu müssen.

Kaum war die Balance wieder da, begann ich, meinen Kaffeeverzicht zu hinterfragen.

Auch, wenn Kaffee ein Aufputsch- und kein Genussmittel ist, für mich bedeutet Kaffee echter Genuss und pure Lebensfreude. (Das ist ja wie aus der Joghurt-Reklame.)

Am Morgen gibt es für mich nichts Schöneres, als meinen starken italienischen Kaffee zu trinken. Freie Tage beginne ich mit einem Kaffee, dunkler Schokolade und einem Buch im Bett. Die ultimative Wellness!

(Habe es mit Kräutertee ausprobiert, es ist einfach nicht daselbe.)

Warum sollte ich also weiter auf Kaffee verzichten, wenn mir das Kaffeetrinken so viel Freude und Lebensqualität bringt?

Außerdem stand eine Italienreise mit meinem neuen Freund 😍 auf dem Programm. Wie kann man nach Italien fahren und keinen Kaffee trinken?

(Zählt nicht so richtig, das Argument, letzten Endes haben wir kein einziges Mal einen Kaffee auf einer Piazza oder so getrunken. Aber dafür zuhause, mit nicht importiertem italienischen Espressopulver.)

Also habe ich wieder angefangen, Kaffee zu trinken.

Und schwarzen und grünen Tee.

Meine Freude daran überwiegt bislang alle Nachteile.

Vielleicht braucht jede:r ein Laster?

Hast du schon einmal aufgehört, Kaffee zu trinken? Wie hast du den Kaffee abgesetzt und wie ging es dir dabei? Trinkst du immer noch keinen Kaffee oder bist du auch nach Italien gefahren? 😉 Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!

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Marion

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1 thought on “Ist das Leben ohne Kaffee besser? Wie ich aufgehört habe, Kaffee zu trinken – und warum ich wieder angefangen bin

  1. Susig. says:

    hallo 🙂

    ich habe schonmal ca. 3 Jahre keinen Kaffee getrunken und auch nichts vermisst. Ich war auch nicht mehr so müde/erschöpft, habe aber in der Zeit mehr Tee getrunken, ja auch den mit Teein 🙂 Irgendwann trank ich dann wieder Kaffee, weil ich unheimlich Appetit drauf hatte und Schwupps, war ich wieder ein Kaffeejunkie. Seit fast 2 Wochen trinke ich nun wieder keinen mehr, nicht mal Tee mit Teein, aber ich vermisse nix, bin fit und werde mir nur noch zu besonderen Gelegenheiten mal ’nen Kaffee gönnen z. b. bei Besuchen oder so.

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