In dieser Folge beantworte ich wieder die Frage einer Hörerin. Lena fühlt sich durch ihre Rolle als Mutter belastet. Wäre ohne Kind nicht alles viel entspannter, leichter und unkomplizierter?
Was kann Lena tun, um mehr Leichtigkeit in ihr Familienleben zu bringen?
Links und Infos zur Episode
Erwähnte Beiträge
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Stichworte / Transkript
Lenas Frage:
„Liebe (privet) Marion,
ich höre deinen Podcast von Anfang an. Diesen habe ich glücklicherweise in der Schwangerschaft entdeckt und freue mich über jede neue Folge von dir. Meine Tochter wird im Juni schon 3. Den Minimalismus habe ich in den letzten 3 Jahren für mich entdeckt 😊, die Capsule Wardrobe etc. Ordnung gehalten und gerne ausgemistet hatte ich sowieso schon immer. Mein großes Thema was mich nicht loslässt ist die Belastung der Mutterrolle. Ich denke mir desöfteren, ohne Kind wäre es viel entspannter, leichter und unkomplizierter für mich und auch für unsere Partnerschaft. Hast du eine Idee um den Blickwinkel zu ändern? Ich weiß, es ist ganz viel Mindsetarbeit und es steckt alles nur so negativ in meinem Kopf. Zu meiner Tochter, die ist sehr entspannt und ein Wunschkind. Dieses im Schneckentempo durch den Alltag etc. macht mich manchmal echt fertig. Ich bin auch froh, dass ich die ersten 3 Jahre meine Tochter betreuen durfte und wir zusammen die Zeit hatten, aber irgendwie ist es auch das nur Mama sein Thema bzw. nur die Familie (Mutter, Vater Kind) um sich herum. Vorher war ich viel unterwegs, habe das gemacht worauf ich Lust hatte. Es ist auch ganz schön viel Wandel im Vergleich zum vorherigen Leben. Eigentlich im positiven Sinne, aber irgendwie wurmt es mich auch. Vielleicht hast du eine Idee oder einen Tipp, als Mama für meine wirren Worte 😅
Liebe Grüße
Lena
PS: ich habe gerade deinen Podcast zu Ende gehört. Ich bin auch total der judgytyp. Danke für den Hinweis, das kannte ich gar nicht. Bei mir ist schnell etwas schwarz oder weiß, das graue fällt mir schwer. Das mit dem "bummeln" Räder kaufen ist denke ich eine Art Langeweile, Zeitvertreib oder Projekt. Mein Partner sagt mir auch immer das ich irgendwelche Projekte benötige, mal die Wohnung streichen, Gärtnern. Ich kann dich gut verstehen. Es kommt, aber auch tatsächlich viel vom frühen Aufstehen, da sind die Tage so unendlich lang. Bin auch morgens um 6 wach und habe bis 11-12 so viel erledigt, dass ich mir denke, es könnte ruhig schon 15-16 Uhr sein.“
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Meine Ideen:
1. Was kannst du ändern?
-Du hast vor der Geburt deiner Tochter alles gemacht, worauf du Lust hattest
-Was ist jetzt anders? Was kannst du jetzt nicht mehr machen, was du früher getan hast?
-viel unterwegs, kannst du deine Tochter nicht mitnehmen? oder andere Aktivitäten mit anderen Eltern und Kindern finden?
-was ist mit deinem Partner, arbeitet er und du kümmerst dich um das Kind (klassische Frauenrolle)?
-mehr Leute miteinbeziehen: Vater, Großeltern, andere Eltern, Babysitter, Nachbarn, ....
-Babysitter sind zwar auf den ersten Blick eine Ausgabe, aber du profitierst durch die Zeit, die du für dich hast (z.B. Sport), das wiegt die Ausgaben sicher auf. Und deine Tochter profitiert auch enorm von einer glücklichen und entspannten Mama!
-Wie mache ich es? Wechselmodell, Oma in „meiner“ Woche da, Tochter geht morgens zu ihr, ich kann in Ruhe 15 Min Yoga machen
-Sport: Kind mitnehmen (joggen - Kind fährt Rad, Rennrad - Kind mitnehmen (du kannst auf jedem Schrottfahrrad Höchstleistungen erbringen)
2. Mindset
-Schneckentempo durch den Alltag: versuche, Spaß an den Dingen zu haben, die deine Tochter entdeckt (Rabe Socke Trödelfritze, hier ein Blümchen, da ein Steinchen)
-dein Leben wäre „viel entspannter, leichter und unkomplizierter“ ohne Kind - was bedeutet das genau?
-entspannter
-leichter
-unkomplizierter
= Gibt es Faktoren, bei denen du selber dazu beiträgst, dass es nicht entspannt, leicht, unkompliziert ist? Dass es sich schwer anfühlt?
-sehr oft: hohe Ansprüche bei der Ernährung, Freizeitgestaltung, Spielen Basteln etc.
(Instagram-Verseuchung)
-lass dein Kind alleine spielen
-habt ihr einen Garten? du kannst Gartenarbeit machen und dein Kind kann Käfer sammeln
Wer ist die wichtigste Person in deinem Leben?
-kümmere dich um dich selbst:
-was ist dir wichtig?
-was machst du richtig gern, wobei vergisst du die Zeit?
-was kommt jetzt gerade in deinem Leben zu kurz?
Dir zuliebe UND deiner Partnerschaft und deiner Tochter zuliebe musst du dich an die erste Stelle setzen und auch mal „egoistisch“ sein.
Denn wer kann sich um Partner und Kind kümmern, wenn es dir nicht gut geht?
3. Es ist Mist
-Schneckentempo durch den Alltag: ja, das nervt. (hat mich auch genervt, als meine Tochter 2-3 Jahre alt war)
-ja, es ist langweilig allein mit Baby oder Kleinkind
-viele Frauen (darunter auch ich) sind nicht dafür gemacht, drei Jahre allein zuhause mit einem Baby bzw. Kleinkind zu verbringen
-ist oft einsam
-früher haben Menschen in größeren Gemeinschaften (Großfamilie, Dorfverbund) gelebt, diese Mutter-Kind-Vereinzelung gab es nicht.
-wenn du zu besagten Frauen gehörst UND nicht in einer Großfamilie o.ä. lebst, ist es schwer für dich. Weil du nicht einfach dein Ding machen kannst.
(Geheimtipp: Trennen und Kind im Wechselmodell aufziehen, dann hast du eine Woche ganz für dich allein - naja, auch nicht so toll)
-wird leichter, wenn du es schaffst, es zu akzeptieren und Raum zu machen für die Gefühle, die die Situation in dir hervorruft (Genervtsein, Wut, Trauer, ...)
-und schließlich: es ist nur für kurze Zeit. Jetzt bist du noch die Heldin deiner Tochter. In spätestens 7 Jahren hat sie keine Lust mehr auf dich und du sehnst dich nach den hier-ein-Blümchen-da-ein-Steinchen-Zeiten zurück :)