Minimalismus mit drei Töchtern: Wie machst du das, Meike?

Minimalismus mit drei Töchtern: Wie machst du das, Meike?

In dieser Folge verrät Meike, Mama von drei Töchtern und Hörerin des Frugales-Glück-Podcasts, ihre besten Tipps zum Thema Minimalismus mit Kindern. Danke für das tolle Gespräch, liebe Meike! 🙏

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Transkript

Marion: Hallo Meike, herzlich willkommen im Frugales-Glück-Podcast. Schön, dass du da bist.

Meike: Danke schön. Ich freue mich auch.

Marion: Heute wollen wir über Minimalismus mit Kindern sprechen. Erzähl doch mal, wie du zum Minimalismus überhaupt gekommen bist.

Meike: Ja, gute Frage. Ich glaube tatsächlich, dass es so ein bisschen der Weg ist, den viele mit Kindern gehen. Dass man einfach irgendwann denkt: "Oh Gott, alles viel zu viel und alles viel zu stressig. Und irgendwie räume ich den ganzen Tag nur auf. Habe ich mir irgendwie anders vorgestellt. 

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich das erste Mal darauf gestoßen bin. Tatsächlich. Aber das ist ja dann auch echt so ein langer Prozess, der natürlich jetzt auch immer noch weitergeht. Also ist auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial da. Aber ich habe auch schon echt viel ausgemistet.

Marion: Da gab es ja so einen konkreten Punkt, wo du gesagt hast: "So, jetzt reicht's!" Oder war das eher wirklich so, so langsam, nach und nach?

Meike: Also ich war nicht wirklich an dem Punkt, wo ich gedacht habe: "Oh Gott, ich breche jetzt gerade zusammen." Also das nicht. Ich weiß es wirklich nicht mehr ganz genau, wo der Anfang war. Es war, glaube ich, eher so ein schleichender Prozess, dass ich dann auch schnell gemerkt habe, dass es echt eine richtige Verbesserung ist.

Marion: Und warum findest du denn überhaupt, dass es eine gute Idee ist, so Minimalismus mit Kindern? Warum findest du das sinnvoll?

Meike: Minimalismus vereinfacht das ganze Leben. Es ist ja wirklich so, gerade wenn die Kinder klein sind, ist man selber ja, also meistens natürlich die Mütter, immer noch, leider für den Großteil, einfach auch das Aufräumen verantwortlich. Und je mehr dann da ist und je mehr man auch selber hat und die Kinder haben ja es einfach teilweise irgendwie auch nicht mehr machbar. Man denkt dann nachher wirklich so wie habe ich jetzt die Zeit verbracht und eigentlich war es irgendwie, weiß ich nicht. Klar, kochen, putzen muss auch mal sein, aber dann auch größtenteils irgendwas von A nach B räumen und dann noch mal und dann mal und dann noch mal und. Ja, genau. Ich meine, wenn man so Single ist oder auch als Paar zusammenlebt, dann hat man auch schon viel. Aber dadurch, dass man im Alltag jetzt auch nicht so viel benutzt, also die Sachen sind ja dann eher auch versteckt, die sind natürlich die Schränke sind natürlich irgendwie vollgestopft, aber wie erwachsen, neigen ja nicht dazu, irgendwie alles jeden Tag einfach rauszureißen und irgendwo zu verteilen.
Und dadurch fällt es natürlich dann vielleicht nicht so schnell auf wie zu dem Zeitpunkt, wenn man dann plötzlich Kinder hat und die das dann halt anders leben.

Marion: Ja, das ist ein guter Punkt. Stimmt. Ich habe selbst eine Tochter, die hat ja echt nicht viele Spielsachen. Aber wenn die das alles ausräumt, dann ist so ein Chaos, oder? Zu dieser Folge Ich schreibe mir das mal auf. Ich habe da mal so ein Bild gemacht, wo sie das größte Chaos angerichtet hat, angerichtet hat mit echt minimalistischen Spielzeug Ausrüstung auf furchtbar. Also okay, weniger aufräumen. Noch was anderes Hast du festgestellt? Wie viele Kinder hast du?

Meike: Drei.

Marion: Drei? Wo genau hast du festgestellt, dass sie auch anders spielen, wenn sie weniger Sachen haben? Oder erzähl erst mal vielleicht Wie alt sind deine Kinder und wann hast du angefangen, mehr Minimalismus reinzubringen? In welchem Alter waren die da?

Meike: Also ein Kind ist zehn und zwei sind 7. Ich habe das eigentlich tatsächlich schon relativ früh angefangen, also auch schon, als die Babys waren, dass ich gar nicht so viel versucht habe anzuschaffen. Weil mich das da auch schon irgendwie total überfordert hat.  Also wenn man so viele Babyklamotten hatte oder so und dann die nächste Größe. Und irgendwie habe ich ganz oft, also gerade am Anfang, wo man so viel geschenkt bekommt, dann Teile wirklich gar nicht angehabt, weil die dann schon die nächste Größe hatten. Und gerade beim Spielzeug habe ich das relativ früh auch versucht, weil mich das relativ schnell auch, also selbst mit Babys ja wirklich eigentlich noch nicht viel haben dann doch schon gestresst, wenn so viel ins Haus gekommen ist. Denn wenn Leute was geschenkt haben oder irgendwas übernommen haben, dass das einfach ziemlich schnell auch so ein bisschen überfordert hat irgendwie. Ähm. Und ich habe eigentlich immer versucht, wirklich wenig für die Kinder zu haben. Also das die spielen auch wirklich sehr ausdauernd, gerade auch miteinander.

Jetzt, wo die Kinder älter sind, finde ich es tatsächlich ein bisschen schwieriger, das auch beizubehalten, weil die natürlich auch zu Kindergeburtstagen gehen, wo die was mitbringen, wo die sich selber Sachen aussuchen, wo die selber mitbestimmen wollen, wo sie selber was von ihrem Taschengeld kaufen wollen und man hat einfach nicht mehr so den Einfluss wie zu dem Zeitpunkt, wo die Kleinen sind, Dass man dann denkt okay, das ist jetzt weiß ich nicht, nicht der größte Plastikschrott oder? Das hat nicht so ultra viele Teile oder solche Geschichten. Das ist also jetzt tatsächlich ein bisschen schwieriger geworden, finde ich. Weil die einfach selber aussortieren müssen. Und ich dich das einfach mehr so verschwinden lassen kann wie bei 2-jährigen. Klar, dann denkt man okay, die spielen nicht mehr damit, dann tut man es einfach weg, weil die sich eh nicht mehr dran erinnern können und auch nicht so dran hängen. Aber jetzt haben sie natürlich Kuscheltiere, die haben alle Namen und das wird einfach nicht mehr so schnell hergegeben. Das hat sich schon verändert. Also tatsächlich wird jetzt tatsächlich ein bisschen schwieriger, Minimalismus auch mit den Kindern zu leben.

Marion: Interessant. Ich finde das auch. Das Ausmisten geht bis bis sie so Ende drei sind vielleicht. Oder Mitte drei und dann fangen Sie an? Haben Sie auch so ein Bewusstsein davon? So, das gehört mir, das ist meins. Und sich dann da einzumischen und auch für die Kinder auszumisten und so, das wird dann ganz schwierig. Ab Mitte vier meinte ich eigentlich glaube ich Mitte drei ne drei ist noch okay, aber dann bei meiner Tochter fing das an, so mit vier, wo sie dann echt wusste so, das sind meine Sachen, gerade auch die Stofftiere. Na ja, einmal habe ich auch so einen, Blubbblubb-Dorie haben wir das genannt, weggegeben. Den hat sie mal von meiner Tante geschenkt bekommen. Sie hat nie mit dem gespielt. Dann habe ich Blubbblubb-Dorie irgendwann im Second Hand Shop abgegeben und ein halbes Jahr später kommt sie an Wo ist Blubbblubb-Dorie?

Und war untröstlich. Und dann habe ich echt einen neuen Fisch gekauft. Seitdem ist er hier in der Stofftier-Box. Du siehst sie ja hier auch im Hintergrund, da dieses Körbchen und sie spielt trotzdem nie mit ihm. Aber ja, weg. Ich habe ihn weggetan. Das war halt auch nicht das Richtige. Und ja, ich glaube, was man da am besten machen kann, ist, das den Kindern wirklich mehr oder weniger selbst überlassen. 

Meike: Wir hatten einmal die Situation hatten wir auch, hatten die Kinder auch freiwillig was aussortiert und dann haben wir das zusammen in den ja in den Second Hand Laden gebracht, ein Sozialkaufhaus und haben das dann gespendet. Und dann hat die Frau aber den Fehler gemacht und hat diesen Karton aufgemacht, als wir noch dabei standen. Und dann mussten wir auch erst irgendwie drei Stofftiere wieder und wieder mitnehmen, obwohl die das vorher freiwillig abgegeben hatten, aber dann wirklich dann direkt Tränen kullern. Und nein, ich wollte das eigentlich doch nicht und dann haben wir es wieder mitgenommen. Also das ist ja auch total schwierig für sie, so einzuschätzen irgendwie. Was hat das jetzt für ein Ja, für eine Auswirkung, Dinge wegzugeben und dann gleichzeitig auch habe ich da überhaupt noch mal mitgespielt und irgendwie, ich meine die, die gerade so Kuscheltiere sind ja auch so konstruiert, dass sie halt einfach niedlich aussehen. Also es gibt ja auch kaum Kuscheltiere, ich meine schon welche, die echt hässlich sind, aber. Ja, aber es gibt auch viele, die wirklich auch niedlich sind und schon fast wirklich aussehen, wie ja also auch gut gemacht sind irgendwie schon ein bisschen auch wie Tiere aussehen, wie so Baby Tiere. Ja, ich kann das schon noch nachvollziehen. Also ich denke dann manchmal auch als Erwachsene sogar noch, „Oh ja, das ist irgendwie auch süß.“

Marion: Ich finde, wir erwarten da von unseren Kindern was, was viele Erwachsene nicht hinkriegen. Also gerade dieses da brauche ich das noch mal oder will ich das jetzt wirklich? Kann ich mich davon trennen, dieses Loslassen? Also Kinder sind darin natürlich noch viel schlechter, weil sie einfach gerade erst gelernt haben, dass ihnen Dinge gehören. 

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2 thoughts on “Minimalismus mit drei Töchtern: Wie machst du das, Meike?

  1. D. says:

    hey. danke für den Podcast. Vielleicht ein interessanter Hinweis: in DE gibts mittlerweile einige „Bibliotheken der Dinge“. (kann man für viele Städte googlen). dort kann man Spielzeuge, aber auch Werkzeuge, Campingausrüstung etc etc leihen. ein sehr gutes Konzept, finde ich.
    Liebe Grüße
    D.

    Antworten
    1. Marion says:

      Hallo,

      vielen Dank für den Hinweis, ich habe es gerade gegoogelt, eine Bibliothek der Dinge gibt es sogar im Nachbarkaff des Ortes, an dem meine Mutter wohnt. Super! 🙂

      Herzliche Grüße
      Marion

      Antworten

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